Tarifverhandlungen

Heute: Warnstreik und Lieferverzögerungen Nadine Tröbitscher, 14.08.2023 10:27 Uhr

Verdi hat die Belegschaft beim Großhandel erneut zum Streik aufgerufen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Heute wird beim Großhandel wieder gestreikt. Apotheken in Berlin und Brandenburg müssen mit Verzögerungen der Lieferungen rechnen. Darüber informieren die Niederlassungen per Fax.

Die Tarifverhandlungen im Groß- und Außenhandel laufen noch und die Gewerkschaft Verdi hat erneut die Belegschaften zum Warnstreik aufgerufen – auch den pharmazeutischen Großhandel. Demzufolge sind heute Verzögerungen bei der Kommissionierung möglich. Apotheken müssen mit verspäteten Auslieferungen ihrer Bestellungen rechnen. Apotheken sollen die MSV-3-Rückmeldungen im Blick haben.

Per Fax haben heute Gehe, Phoenix, Alliance Healthcare und Sanacorp ihre Kund:innen informiert. Die Sanacorp-Niederlassung in Potsdam informiert außerdem darüber, dass aufgrund des Warnstreiks heute die telefonische Erreichbarkeit eingeschränkt sein kann.

Verdi fordert in der Tarifrunde 2023:

  • Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 175 Euro
  • Laufzeit: 12 Monate
  • Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit

Bislang hätten die Arbeitgeber in Brandenburg in der ersten Verhandlungsrunde am 11. Mai 2023 folgendes Angebot vorgelegt: eine Laufzeit von 24 Monaten, 4 Prozent Lohnsteigerung ab Dezember 2023 und weitere 2,1 Prozent ab Dezember 2024. Dazu zwei Inflationsausgleichsprämien zu je 700 Euro, eine in diesem und eine im nächsten Jahr.

„14 Prozent Inflation in den letzten anderthalb Jahren, aber die Beschäftigten sollen mit vier Prozent Lohnsteigerung erheblich teurere Lebensmittel und Energiekosten bezahlen. Das geht überhaupt nicht zusammen“, so Verdi-Verhandlungsführerin Franziska Foullong. „Wie stellt sich das Management das Leben der Beschäftigten eigentlich vor? Dass die ein paar Aktien verkaufen und dann stimmt das mit dem Wocheneinkauf für die Familie wieder?“