Die französische Auslandsgesellschaft der Drogeriekette Schlecker ist verkauft. Für einen unbekannten Kaufpreis übernimmt die Firma Système U die 139 Schlecker-Filialen, die in Südfrankreich angesiedelt sind. Système U ist ein genossenschaftlicher Lebensmittelhändler, der unter den Marken Hyper U, Super U, Marché U und Utile derzeit 1423 Supermärkte und Verkaufsstellen betreibt. Der Gesamtumsatz lag 2011 bei 16,1 Milliarden Euro; Système U ist damit die Nummer 6 am Markt.

Der Verkaufsprozess für die französische Tochter war laut Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz bereits vor der Pleite eingeleitet worden und hat nichts mit einer möglichen Zerschlagung des Konzerns zu tun. Morgen treffen sich die Gläubiger der Drogeriekette, um endgültig über die Zukunft von Schlecker zu entscheiden. Nach Medienberichten gibt es noch zwei Interessenten: den US-Finanzinvestor Cerberus Capital, der vor allem am Auslandsgeschäft interessiert sein soll, und Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen.

Berggruens Angebot soll bei 100 bis 150 Millionen Euro liegen – alleine der Kreditversicherer Euler Hermes soll laut Südwest Presse 300 Millionen Euro an Warenlieferungen abgesichert haben und müsste auf einen Großteil seiner Forderungen verzichten.

Sollte eine Einigung scheitern und Schlecker zerschlagen werden, will sich der Hauptgläubiger jedenfalls nicht den Schwarzen Peter zuschieben lassen: „Sollte die Rettung nicht funktionieren, lag es nicht an uns, sondern daran, dass es kein Konzept gab. Wir haben bis zum Schluss konstruktiv mit dem Insolvenzverwalter mitgearbeitet“, so ein Sprecher gegenüber der Südwest Presse.