Generikahersteller

Cipla startet mit Asthmaspray Katharina Lübke, 03.09.2014 11:38 Uhr

Berlin - 

Ein weiterer indischer Hersteller drängt auf den deutschen Markt: Cipla. Mit Serroflo (Salmeterol/ Fluticason), einem Generikum zu Viani/Atmadisc von GlaxoSmithKline (GSK), hat sich das Unternehmen ein vergleichsweise anspruchsvolles Produkt für den Start ausgesucht. Doch Medikamente für Atemwegserkrankungen und enstprechende Inhalatoren gehören zur Spezialität des Newcomers, der in anderen Ländern längst etabliert ist.

Serroflo ist indiziert zur Behandlung von Asthma und chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD). Im vergangenen Jahr hatten die beiden 1999 eingeführten Originalpräparate ihren Patentschutz verloren. Ein Ansturm der Generikahersteller blieb bislang aus. Der Markt gilt als schwierig, weil Entwicklung und Herstellung eines entsprechenden Inhalators schwierig sind und weil bereits eingestellte Patienten bei einem Wechsel auf das neue Gerät geschult werden müssen.

Dazu kommt, dass neue Kombinationen aus langwirksamen Beta-2-Agonisten (LABA) und langwirksamen Muskarinantagonisten (LAMA) zum neuen Standard bei der COPD-Behandlung werden sollen: Der Verzicht auf Kordikoide soll zu einer besseren Compliance und Krankheitskontrolle führen.

Andererseits ist der Markt nach wie vor riesig: Viani wurde 2012 laut Arzneiverordnungsreport knapp 1,7 Millionen Mal zulasten der Krankenkassen verordnet. Die Kosten beliefen sich auf 170 Millionen Euro. Das Dosieraerosol Atmadisc, das ebenfalls Fluticason und Salmeterol enthält, wurde demnach 630.000 Mal für insgesamt knapp 66 Millionen Euro an Kassenpatienten abgegeben. Atmadisc war bis Anfang 2013 von UCB vertrieben worden, dann übernahm GSK den Vertrieb und die Vermarktung.

Cipla teilt sich den generischen Markt mit Hexal: Während die Inder ihr Inhalationspulver als Druckgasinhalations-Suspension in den Stärken 25/125 und 25/250 µg anbieten, hat Hexal mit Airflusal die Atmadisc-Dosierung 50/500µg im Sortiment.

Die beiden Hersteller hatten bereits im vergangenen Jahr bei der Entwicklung des Monopräparats FlutiHexal zusammengearbeitet, das seit Ende 2013 erhältlich ist. So gesehen ist es vermutlich kein Zufall, dass Cipla in Deutschland von zwei ehemaligen Sandoz/Hexal-Managern geführt wird.

Serroflo ist mit 33,86 Euro beziehungsweise 43,44 Euro deutlich günstiger als das Original, das 56,74 Euro beziehungsweise 75,87 Euro kostet. Beim Hexal-Generikum ist der Preisabstand mit 63,99 Euro gegenüber 72,38 Euro deutlich geringer. Parallel führt Cipla Serroflo in Schweden ein. Weitere Produkte will der Hersteller in den kommenden Monaten nachschieben.