Phoenix/Ratiopharm

FT: Banken wollen Kontrolle übernehmen APOTHEKE ADHOC, 04.12.2008 13:27 Uhr

Berlin - 

Phoenix, Ratiopharm und Heidelberg Cement unter Kontrolle der Banken? Nach Ansicht der britischen Financial Times (FT) könnte dieses Szenario bald Wirklichkeit werden. Wie die Zeitung unter Berufung auf Insider berichtet, haben die fünf in den Verhandlungen führenden Banken in der vergangenen Nacht eine Einigung mit dem wegen Spekulationsverlusten massiv unter Druck geratenen Milliardär Adolf Merckle gefunden.

Demnach hat sich Merckle bereit erklärt, den Banken zum Ausgleich Anteile an seinen wichtigsten Firmen zu überschreiben. Die Banken könnten auch Teile der Unternehmen verkaufen, um die Schulden der Familie auszugleichen. Die Vereinbarung muss laut FT nun noch von allen 40 Gläubigern abgesegnet werden.

„Es könnte gut sein, dass alle drei Firmen verkauft werden“, zitiert die FT einen Insider. Der Verkauf könnte im Frühjahr 2009 beginnen und ein Jahr dauern. Merckle hält über verschiedene Beteiligungsfirmen rund 80 Prozent der Anteile an Heidelberg Cement; Phoenix und Ratiopharm gehören der Familie komplett.

Andere Beobachter zweifeln, dass Merckle tatsächlich alle seine Kronjuwelen auspacken muss. Bei Phoenix gab man keinen Kommentar ab; bei Ratiopharm war bislang für eine Stellungnahme niemand zu erreichen.

Den Bänkern zufolge hat Merckle ein Imperium von rund 120 Firmen geschaffen, die kaum auflösbar miteinander verwoben sind. Eine Schlüsselposition nimmt die Dresdner Beteiligungsfirma VEM Vermögensverwaltung GmbH ein, die laut FT Schulden von fünf Milliarden Euro hat.