Kapitalanlagen

Ermittlungen gegen Apobank APOTHEKE ADHOC, 27.10.2010 17:31 Uhr

Berlin - 

Auch leitende Mitarbeiter der Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) scheinen in die mutmaßlich illegalen Geschäfte von Managern der Immobilienfirma Licon verwickelt gewesen zu sein. Gegen Vorstand Stefan Mühr sowie zwei leitende Vertriebsmitarbeiter wird nach Informationen der Bank zufolge derzeit ermittelt. Für den Zeitraum der Ermittlungen wurden die drei Banker von ihren Aufgaben freigestellt.

Die Apobank hat eigenen Angaben nach eine interne Arbeitsgruppe zusammengestellt, die die Vorgänge prüfen soll. Bis Ende November sollen erste Ergebnisse vorliegen. Mühr ist seit 2009 im Vorstand der Apobank und eigentlich für die Bereiche Standesorganisationen, Versorgungsstrukturen und institutionelle Anleger zuständig. Welche Rolle Mühr im Zusammenhang mit Licon gespielt hat und wie der Stand der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ist, wollte die Bank nicht verraten. Versorgungswerke seien aber nicht betroffen.

Zuvor war bekannt geworden, dass gegen zwei Manager von Licon wegen bandenmäßiger Untreue sowie Steuerhinterziehung ermittelt wird. Licon ist die Muttergesellschaft der Immobilienvermittlung Medicon, der die Apobank im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung seit 2008 interessierte Kunden vermittelt hatte. Die Apobank finanzierte außerdem die Investitionen.

Laut Apobank wurden alle 600 Kunden, die Licon-Immobilien gekauft hatten, von Kundenberatern über die derzeitige Situation informiert. Die laufenden Projekte seien nicht gefährdet und würden planmäßig fortgeführt, so die Bank.