Apothekenrechenzentrum

Eklat bei der VSA Alexander Müller, 30.09.2010 18:02 Uhr

Berlin - 

Erdbeben beim apothekereigenen Rechenzentrum VSA: Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands (DAV) und seine Vorstandskollegin Monika Koch, erklärten heute mit sofortiger Wirkung ihren Rücktritt von ihren Vorstandsposten bei der VSA. Sie zogen damit die Konsequenz aus der Beteiligung der zur Gruppe gehörenden Softwaresparte Awinta an einem Pick-up-Modell. Die VSA distanzierte sich am Abend von dem Projekt.

Bei dem Konzept „Vorteil24“ betreibt eine niederländische Versandapotheke Pick-up-Stellen in deutschen Apotheken, darunter 30 Linda-Apotheken. Für die Abwicklung der Bestellungen hatte das Softwarehaus Pro Medisoft die Technik geliefert. Seit der Fusion mit der Softwaresparte der VSA zu Awinta läuft das Produkt unter diesem Namen.

Die Aktivitäten der VSA-Gruppe ließen sich für Becker und Koch nicht mehr mit den „berufspolitischen Interessen der Apothekerschaft“ in Einklang bringen, heißt es in einer Stellungnahme. Gerade in Zeiten eines immer härter umkämpften Gesundheitsmarktes sei es nach ihrer Auffassung wichtig, die inhabergeführte Individualapotheke zu stärken.

Das will auch die VSA nach eigenem Bekunden: Nach ihrer Sitzung distanzierten sich Gesellschafterversammlung und Geschäftsführung vom Geschäftsmodell „Vorteil24“. Als einer von zwei Gesellschaftern der Awinta werde die VSA „mit allen ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten“ dafür eintreten, dass die Interessen der inhabergeführten Apotheken „auch bei der Produktpolitik der Awinta entsprechend zeitnah berücksichtigt“ werden. Details sollen morgen folgen.