Drogerieketten

Schlecker: 10 Millionen Euro statt Klage APOTHEKE ADHOC, 17.01.2013 18:13 Uhr

Strafe statt Geschenke: Die Schlecker-Familie will sich mit dem Insolvenzverwalter einigen. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Ein Jahr nach der Insolvenz der Drogeriekette Schlecker steht eine Einigung zwischen der ehemaligen Inhaberfamilie und der Insolvenzverwaltung bevor. Es geht um ein Vermögen in Millionenhöhe, dass Firmengründer Anton Schlecker vor der Pleite an seine Angehörigen übertragen hat. Noch wenige Tage vor der Zahlungsunfähigkeit sollen Beträge an die Kinder Schleckers, Lars und Meike geflossen sein.

Der Einigung mit den Kindern von Anton Schlecker soll noch im Januar erzielt werden. Das berichtet das Manager Magazin in seiner neuesten Ausgabe. Demnach liegt die Summe, die Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz einfordert, bei rund 10 Millionen Euro. Die Rückzahlung an die Gläubiger soll monatelang verhandelt worden sein.

„Der Vergleich ist für die Gläubiger und die Familie die vernünftigste Lösung“, sagte Geiwitz dem Blatt. „Ein Klageverfahren würde mehrere Jahre brauchen und viel Geld verschlingen.“ Falls die Einigung platzt, will Geiwitz demnach rechtliche Schritte einleiten. Zuletzt stritten sich Verwalter und Familie um Details wie die Rückgabe von Geschenken, die Schlecker seinen Enkeln vermacht hatte.

Schlecker hatte am 23. Januar 2012 Insolvenz angemeldet. Der Konzern war Anfang Juni zerschlagen worden. Seit Juli haben alle Schlecker-Filialen in Deutschland geschlossen. Die ursprünglichen Forderungen der rund 23.000 Gläubiger hatten mehr als eine Milliarde Euro betragen.