Parfümeriekette mit Rx-Plänen

Douglas will E-Rezepte annehmen Alexandra Negt, 16.06.2022 09:57 Uhr

Douglas will die Zusammenarbeit mit Disapo noch ausbauen. Anfängliche Fehler sollen so schnell wie möglich ausgemerzt werden. Foto: Karolis Kavolelis/shutterstock.com
Berlin - 

Mit dem Kauf der niederländischen Versandapotheke Disapo steigt Douglas in den Apothekenmarkt ein. Konzernchefin Tina Müller, einst Aufsichtsrätin bei Stada, will der Parfümeriekette dadurch ein neues Feld für strategisches Wachstum erschließen. Trotz einiger Anfangsfehler bei der Integration des Angebots in den eigenen Webshop – beim Sammeln von Beauty Points bei Gesundheitsprodukten soll es nicht bleiben: Douglas will das Angebot noch erweitern, auch mit Blick auf das E-Rezept.

Aktuell listet Douglas seine Arzneimittel nach Hersteller. Das sei laut Unternehmen so von den Kund:innen gewünscht: „Eine Vielzahl unserer Douglas-Kund:innen sucht gezielt nach ihren präferierten Marken oder einer bestimmten Kategorie, wie beispielsweise Haarshampoo, oder Gesichtscreme. Wir werden sehr aufmerksam verfolgen, wie sich das Suchverhalten unserer Kund:innen durch die Integration von Disapo künftig verändert, und prüfen, ob eine Anpassung der Art des Listings notwendig wird.“

Kooperation mit Blick auf E-Rezept

Eine Anpassung soll auch im Zuge der Einführung des E-Rezeptes erfolgen. „Mit der Einführung des E-Rezepts in Deutschland ist geplant, dass unsere Kund:innen über douglas.de bei Disapo entlang einer separaten Rezept-Einlösen-Funktion (Online-Shop und via App) Verordnungen einlösen, soweit dies regulatorisch zulässig ist“, so die Vision der Parfümeriekette. Möglicherweise kann der/die Kund:in also zukünftig in der Heuschnupfen-Saison zur beruhigenden Augencreme und befeuchtenden Augentropfen auch einen Asthma-Inhalator bestellen.

Fehlerfreiheit ist ein fortlaufender Prozess

Aktuell zeigen sich im Online-Shop noch einige Probleme. Die unterschiedlichen und zum Teil verwirrenden Einstufungen ein und desselben Wirkstoffes habe dabei mit automatisch übermittelten Informationen seitens der Hersteller und nicht mit einem Fehler von Douglas zu tun: „In der Regel werden die Daten zur Produktinformation automatisiert vom Hersteller bereitgestellt. Bei der Integration dieser Daten kann es stellenweise zu einer nicht einheitlichen Kategorisierung kommen.“ Doch die Parfümeriekette will sich verbessern und sieht die anfänglichen Fehler als Lernpotential: „Unser Ziel ist es, zu 100 Prozent fehlerfreie Kategorisierungen anzubieten und die Auffindbarkeit so intuitiv wie möglich zu gestalten. Das ist ein fortlaufender Prozess, an dem wir mit Hochdruck arbeiten.“

Daran, dass neben Heparin Gelen und Analgetika auch Parfumflacons und Cremetiegelchen auftauchen, will der Konzern allerdings nichts ändern: Das Angebot sei eben vielfältig, dabei könne es eben vorkommen, dass bei der Suche Artikel aus verschiedenen Produktkategorien angezeigt werden. Und das Angebot soll größer werden: „Wir erweitern laufend das aktuelle Angebot an rezeptfreien Arzneimitteln, das über das Douglas-Partnerprogramm über Disapo eigenständig angeboten, verkauft und versendet wird. Die flächendeckende Einführung des E-Rezepts wird die Möglichkeiten verbessern, Rx-Produkte online zu bestellen.“

Die im Online-Shop seit Längerem etablierten Beauty Points können auch beim Kauf von ASS, Nahrungsergänzungsmitteln & Co. gesammelt werden. „Unsere Beauty Points sind vergleichbar mit den Bonussystemen anderer Online-Plattformen und entsprechen den gesetzlichen Vorgaben. Sie gelten auch bei Dermakosmetik und rezeptfreien Produkten.“