Pharmagroßhandel

Celesio plant neues Apothekenkonzept APOTHEKE ADHOC, 31.07.2012 13:43 Uhr

Berlin - 

Der Pharmahändler Celesio will nach dem Verkauf von DocMorris auf ein neues Apothekenkonzept umsteigen. Das verriet Konzernchef dem „Handelsblatt“. Die bisherigen Markenpartner sollen schrittweise umgerüstet werden. Die Franchiseverträge werde man aber natürlich erfüllen, so Pinger.

 

Der Celesio-Chef geht davon aus, dass ein potentieller Käufer der Versandapotheke DocMorris auch die Markenrechte übernehmen wird. Gleichzeitig erwartet er Verluste aus dem Verkauf: „Diese Geschäfte wurden sicherlich seinerzeit zu sehr hohen Preisen eingekauft. Die damit verbundenen Erwartungen haben sich nicht erfüllt“, sagte Pinger der Zeitung.

So habe Celesio auf DocMorris bereits 71 Millionen Euro abschreiben müssen. Weitere Wertberichtigungen auf historische Buchwerte seien nicht auszuschließen: „Die damaligen Kaufpreise lassen sich heute wahrscheinlich nicht mehr erzielen“, so Pinger. Entscheidender sei aber die operative Entwicklung des Kerngeschäfts.

 

 

Nach dem neuen Ansatz sollen die Apotheken über verschiedene Dienstleistungen im Wettbewerb gestärkt werden. Von dem Thema Apothekenketten will Celesio in Deutschland aber künftig die Finger lassen: „Wir können aufgrund des Fremd- und Mehrbesitzverbots in Deutschland keine Apotheken betreiben und werden daran auch nicht rütteln“, so Pinger.

Damit unterstreicht Pinger erneut die Abkehr von der Strategie seines Vorgängers, Dr. Fritz Oesterle. Unter dessen Führung hatte Celesio sich sogar bei der EU-Kommission über die deutschen Gesetze beschwert.

Auch sonst lässt Pinger an der Arbeit seines Vorgängers nicht viel Gutes: Die Geschäftsentwicklung von Celesio sei seit 2007 negativ, sagte er der Zeitung. Die neue Strategie sei „eine Art Notbremsung, um die jahrelang negative Entwicklung so schnell wie möglich zu stoppen“, so Pinger, der seit rund einem Jahr im Amt ist.