Pfefferminzöl löst Darmkrämpfe

Buscomint: Pflanzlich gegen Reizdarm Alexandra Negt, 04.12.2019 08:49 Uhr

Mit Pfefferminzöl Darmkrämpfe lösen – Sanofi bringt mit Buscomint ein rein pflanzliches Präparat zur Linderung der Beschwerden innerhalb des Reizdarmsyndroms. Foto: Aleska Lukic / Wikipedia CC BY SA 3.0
Berlin - 

Pfefferminzöl kann die Beschwerden eines Reizdarmsyndroms lindern. Das ätherische Öl löst Bauchkrämpfe und wirkt gegen Blähungen. Damit der Wirkstoff bis in den Darm gelangt und es zu keinen Reizungen der Speiseröhre kommt, sollte das Öl nicht in Tropfenform eingenommen werden. Eine verbesserte Wirksamkeit wird durch magensaftresistente Kapseln erreicht. Die neuen Buscomint-Weichkapseln von Sanofi zersetzen sich erst im Darm. Sie lindern gastrointestinale Beschwerden und können ab dem 12. Lebensjahr eingenommen werden.

Jede Kapsel enthält 0,2 ml Pfefferminzöl. Buscomint wird dreimal täglich 30 Minuten vor den Mahlzeiten eingenommen. Wichtig ist, dass die Kapseln unzerkaut mit ausreichend kalter Flüssigkeit geschluckt werden. In der Regel erfolgt die Einnahme über 7 bis 14 Tage. Sollten die Beschwerden länger anhalten oder sich verstärken, sollte ein Arzt aufgesucht werden. In Absprache mit dem Mediziner kann das Präparat bis zu zwölf Wochen lang eingenommen werden. Buscomint ist für Jugendliche ab 12 Jahre zugelassen. Bei einem Körpergewicht unter 40 kg sollte es nicht angewendet werden.

Bei Patienten mit diagnostizierter Lebererkrankung, Cholangitis (Entzündung der Gallengänge), Achlorhydrie (fehlende Salzsäuresekretion im Magen) oder Gallenerkrankung ist das Produkt kontraindiziert. Bei gleichzeitiger Einnahme von Antazida, H2-Antihistaminika oder Protonenpumpeninhibitoren kann es aufgrund des angehobenen pH-Wertes zu einer verfrühten Aufweichung der Kapsel kommen. Weitere Studien zu Wechselwirkungen wurden nicht durchgeführt. Die Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit wird nicht empfohlen.

Wird Buscomint häufiger eingenommen als empfohlen, kann es aufgrund des hohen Menthol-Gehaltes zu schweren gastrointestinalen Störungen kommen. Eine Überdosierung äußert sich in schwerem Durchfall, Übelkeit und rektalen Ulzerationen. Außerdem können Atemnot und epileptische Anfälle auftreten. Bei sehr hohen Dosen kann es mitunter zu Herzrhythmusstörungen und Ataxie (gestörte Muskelbewegungen) kommen. Im Falle einer Überdosierung sollte der Magen mittels Spülung entleert werden. Eine weitere medizinische Überwachung sollte bei Bedarf erfolgen.

Die Wirkung beruht auf der spasmolytischen Wirkung des Pfefferminzöls auf die glatte Muskulatur des Darm-Traktes. Darüber hinaus scheint der Wirkstoff die Bildung von Gallensäuren zu fördern. Pfefferminzöl wirkt entschäumend und kann somit die Resorption von angesammelter Luft im Darm fördern.

Patienten mit Reizdarmsyndrom leiden unter intermittierenden, diffusen Bauchschmerzen entlang des Dickdarms. Meistens treten die Schmerzen im linken Unterbauch auf. Betroffene leiden unter Stuhlunregelmäßigkeiten. Die Stuhlfrequenz ist erhöht, Diarrhoe und Obstipation wechseln sich ab. Die Intensität der Schmerzen ist ebenfalls wechselhaft. Die stärksten Beschwerden treten meist nach der ersten Mahlzeit auf.

Ein Reizdarmsyndrom liegt vor, wenn über ein Jahr hinweg abdominelle Schmerzen vorliegen und diese Beschwerden mindestens drei Monate lang von weiteren Symptomen wie einer Veränderung der Stuhlfrequenz und Stuhlform einhergehen. Symptome wie Gewichtsverlust, gastrointestinale Blutungen oder Fieber sollten durch weitere Diagnostik abgeklärt werden. Patienten mit Reizdarm profitieren häufig von einer Ernährungsumstellung, heilbar ist das Syndrom nicht. Zum Einsatz kommen Präparate wie Kijimea mit Bifidobakterien, Probiotika wie Probielle oder Detox-Produkte wie Panacea. Ein Klassiker ist auch Iberogast; gegen Blähungen werden auch Entschäumer wie Lefax eingesetzt.