Pharmakonzerne

Bayer will US-Vitaminkonzern kaufen APOTHEKE ADHOC/dpa, 30.10.2012 14:22 Uhr

Interesse an Vitaminpräparaten: Der Pharmakonzern Bayer will den US-Hersteller Schiff Nutrition übernehmen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Mit einem milliardenschweren Kauf in den USA will der Pharmakonzern Bayer seine Gesundheitssparte ausbauen. Der Hersteller Schiff Nutrition soll für 1,2 Milliarden US-Dollar (etwa 920 Millionen Euro) übernommen werden. Das Unternehmen bietet Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel der Marken MegaRed, Move Free oder Airborne an. Der Kauf soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

In den ersten neun Monaten belasteten erhebliche Sonderaufwendungen für Rechtsfälle in den USA im Zusammenhang mit dem Kontrazeptivum Yasmin Bayers Gewinn. Mit knapp 2,1 Milliarden Euro lag er auf Vorjahresniveau. Insgesamt kletterte der Umsatz um 9 Prozent auf 29,9 Milliarden Euro.

Im Bereich HealthCare erwirtschaftete der Konzern 13,7 Milliarden Euro (plus 9 Prozent). Davon entfielen knapp 8 Milliarden auf den Pharma-Bereich (plus 9 Prozent). Das größte Wachstum legte dabei das Antithrombotikum Xarelto (Rivaroxaban) mit einem Plus von 247 Prozent auf 191 Millionen Euro hin. Der stärkste Zuwachs wurde laut Bayer in Deutschland und den USA erzielt.

Die umsatzstärksten Produkte sind das Multiple-Sklerose-Präparat Betaferon (887 Millionen, plus 6 Prozent), das Blutgerinnungsmittel Kogenate (884 Millionen Euro, plus 10 Prozent) oder Yasmin (775 Millionen Euro, minus 0,6 Prozent). Das Geschäft mit dem Kontrazeptivum war laut Bayer in Westeuropa besonders durch Generika belastet.

Auch künftig will Bayer mit Zukäufen sein Geschäftsfeld erweitern, um den Einstieg in neue Märkte zu erleichtern. Schiff erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr, das im Mai endete, einen Umsatz von rund 200 Millionen Euro. Der Hersteller mit Hauptsitz in Salt Lake City beschäftigt rund 400 Mitarbeiter.