Plus 60 Prozent

Arzneimittel-Exporte nach Russland explodieren Carolin Ciulli, 12.07.2022 14:41 Uhr

Tabletten für Russland: Im Mai waren pharmazeutische Erzeugnisse das wichtigste deutsche Exportgut im Handel mit Russland. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Aus Deutschland werden immer mehr Arzneimittel nach Russland geliefert. Die Exporte von pharmazeutischen Erzeugnissen stiegen laut Destatis im Vergleich zu Mai 2021 um 42 Prozent. Im Vormonatsvergleich zogen die Pharma-Ausfuhren noch deutlicher an.

Die exportierten pharmazeutischen Erzeugnisse aus Deutschland nach Russland stiegen im Mai auf 282 Millionen Euro. Im Vergleich zum April meldet Destatis ein Plus von 60 Prozent. Diese Steigerung sei vor allem auf die gestiegenen Exporte von dosierten Arzneimitteln zurückzuführen. Im Mai waren pharmazeutische Erzeugnisse das wichtigste deutsche Exportgut im Handel mit Russland. Insgesamt seien Medikamente im Wert von 215,1 Millionen Euro nach Russland exportiert worden.

Produkte aus dem Pharmabereich sind wie andere Gesundheits- oder Nahrungsmittel von den aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine eingeführten Ausfuhr- und Einfuhrbeschränkungen der Europäischen Union ausgenommen. Diese Entscheidung fiel, um der russischen Bevölkerung nicht zu schaden. Viele deutsche Konzerne haben ihr Russland-Geschäft wegen des Ukraine-Krieges vorerst eingestellt. Deutsche Pharmahersteller wie Bayer oder Merck sind weiter dort vertreten und verweisen auf die Versorgung der Bevölkerung vor Ort mit wichtigen Arzneimitteln.

Insgesamt waren die deutschen Exporte nach Russland laut Destatis im dritten Monat seit Kriegsbeginn in der Ukraine im Vorjahresvergleich weiter rückläufig. Deutschland fuhr im Mai Waren im Wert von 1,1 Milliarden Euro aus, das waren knapp 51 Prozent weniger als im Mai 2021. Starke Rückgänge gab es bei den Exporten von Maschinen und Kraftfahrzeugen. Im Vergleich zum April 2022 stiegen die deutschen Exporte nach Russland aber wieder um knapp 36 Prozent (plus 295,6 Millionen Euro).