Apothekenexklusivität

Stada mahnt Müller ab Carolin Bauer, 14.08.2013 12:38 Uhr

Berlin - 

Ladival in der Drogerie: Es ist nicht das erste Mal, dass die apothekenexklusive Sonnencreme im Mass Market verkauft wird. Müller wirbt derzeit aber sogar aktiv mit der Stada-Marke – mit Werbejingles werden die Kunden in den Märkten auf Ladival aufmerksam gemacht, auch auf den Kassenbons wird das Logo verwendet. Der Generikakonzern will sich die Werbung nicht länger bieten lassen und ist rechtlich gegen Müller vorgegangen.

Müller hatte bereits vor zwei Jahren Ladival in mehreren Filialen verkauft. Bei der aktuellen Aktion nutzt das Ulmer Unternehmen die Apothekenmarke zur Verkaufsförderung. In Werbejingles wird über Lautsprecher beispielsweise auf die Sortimentserweiterung hingewiesen. Auch im Internet kündigt Müller an, das Angebot mit Apothekenprodukten und Naturkosmetik zu verstärken. Wie Müller zu den Produkten gekommen ist, war bislang nicht zu erfahren.

Stada hat wie andere Hersteller apothekenexklusiver Produkte aus rechtlichen Gesichtspunkten wenig Spielraum. Es sei sehr schwierig, diese sogenannten Graumarktgeschäfte juristisch zu unterbinden, sagt ein Stada-Sprecher. Die Produkte würden ausschließlich an Apotheken oder den pharmazeutischen Großhandel verkauft.

Im aktuellen Fall zieht der Bad Vilbeler Konzern jedoch die Notbremse und greift die Werbemaßnahmen juristisch an. Die Drogeriemarktkette sei wegen der Verwendung der Marke Ladival zur Verkaufsförderung auf Kassenbons abgemahnt worden, so der Sprecher.

Müller habe mittlerweile eine Unterlassungserklärung abgegeben und werde Ladival nicht mehr auf den Kassenzetteln erwähnen. „Wir haben Müller angedroht, dass wir massiv juristisch gegen die Drogerie vorgehen werden, wenn sie weiter mit dem Ladival-Logo wirbt“, sagt Marketingchef Adil Kachout.

Die Sonnencreme wird derzeit im Fernsehen beworben. Dabei setzt der Konzern explizit auf einen Apotheker als Werbebotschafter. Stada habe kein Interesse daran, dass Ladival außerhalb der Apotheken verkauft werde, so Kachout. „Die betroffene Ware wird über einzelne schwarze Schafe entweder über den Großhandel oder Apotheken in die Drogerien verkauft“, so Kachout.

Die Produkte von Stada seien aus gutem Grund apothekenexklusiv und entsprechend gekennzeichnet. Durch die Beratung in der Apotheke solle den Kunden das am besten geeignete Produkt angeboten werden.