Apo.com verdoppelt Rx-Kapazitäten 10.11.2025 10:28 Uhr
Während bei Shop Apotheke und DocMorris die Wachstumskurve im Rx-Bereich zuletzt abgeflacht ist, geht es bei Apo.com gerade erst richtig los: Im dritten Quartal konnte die Gruppe, zu der auch Apodiscounter gehört, ihren Rx-Umsatz im Vorjahresvergleich mehr als verdoppeln. Um die Entwicklung weiter vorantreiben zu können, hat das Unternehmen kürzlich zwei neue Lager- und Kommissioniersysteme in Betrieb genommen und dadurch seine Kapazität für rezeptpflichtige Produkte ebenfalls verdoppelt.
Damit ist am Standort Duiven, Niederlande, die erste Ausbaustufe für die geplante Vervierfachung der Gesamtkapazität bis 2029 – von derzeit 25.000 auf über 100.000 Aufträge pro Tag – abgeschlossen. Ziel der Investitionen ist es laut Unternehmen, die Marktführerschaft im Bereich Pharmalogistik und Automatisierung auszubauen und die Grundlage für weiteres Wachstum zu schaffen. Über beide Logistikstandorte in Duiven und Leipzig versendet die Gruppe derzeit bis zu 52.000 Pakete pro Tag.
Automatisierungsgrad: 98,5 Prozent
„Mit der aktuell umgesetzten Verdopplung unserer Kapazitäten im Rx-Bereich mit Fokus auf das steigende E-Rezept-Geschäft schaffen wir die Grundlage für nachhaltiges Wachstum und garantieren Millionen Patientinnen und Patienten eine schnelle, sichere und effiziente Versorgung“, sagt CEO Dr. Oliver Scheel.
Die neuen Hochleistungsautomaten der Firma Knapp ermöglichen die vollautomatische Kommissionierung von 20.000 zusätzlichen Packungen pro Tag. Bereits heute werden laut Apo.com rund 95 Prozent aller Picks automatisiert abgewickelt; bis 2029 soll dieser Wert auf 98,5 Prozent steigen. Den Schlüssel dazu bildet eine Kombination aus eigenentwickelter Software für die flexible Integration verschiedener Robotikhersteller und Automatisierungskonzepte sowie ein neuartiges mehrstufiges Kommissioniersystem.
KI steuert Kommissionierung
Das neue Kommissioniersystem soll bis 2027 eingeführt werden und den Sprung auf über 100.000 Aufträge pro Tag ermöglichen. Dank seines modularen Aufbaus lässt es sich laut Apo.com platzsparend erweitern und nahezu unbegrenzt skalieren – ein entscheidender Hebel, um schnell auf steigende Marktvolumina zu reagieren.
In der vergangenen Woche wurde in Duiven die 50-millionste KI-basierte Kommissionierung gefeiert. Diese wurden von derzeit 17 KI-basierten Pickzellenrobotern der Firma RightHand Robotics vollständig automatisiert ausgeführt. Damit zählt Apo.com nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Anwendern von KI-basierten Kommissionierzellen.
„Mit unserer vollautomatischen Prozesskette – vom Wareneingang bis zur pharmazeutischen Endkontrolle – verbinden wir höchste Sicherheit mit maximaler Effizienz. Das verschafft uns im Wettbewerb einen klaren Vorsprung, zumal das Setup nach Bedarf skalierbar ist“, sagt COO Daniel Mühl. Er verweist auf die ebenfalls selbst entwickelte vollautomatische Lösung für die Bearbeitung von E-Rezept-Bestellungen: Das System verfügt über ein patentiertes 360-Grad-Kamera-Setup, das Arzneimittelverpackung, Patientenlabel und Kundenauftrag automatisch abgleicht und ergänzend zur pharmazeutischen manuellen Kontrolle für Sicherheit sorgen soll.