Der britische Pharmahandelskonzern Alliance Boots wächst weiter. Zwischen April und September legten die Umsätze um 12 Prozent auf 9 Milliarden Britische Pfund zu, das sind umgerechnet knapp 10 Milliarden Euro. Im Einzelhandel stiegen die Umsätze um 6,2 Prozent auf 3,6 Milliarden Pfund, im Großhandel um 14 Prozent auf 6 Milliarden Pfund. Laut Konzernchef Stefano Pessina ist der Erfolg vor dem Hintergrund der allgemeinen ökonomischen Entwicklung „besonders ermutigend“.

Aufgrund von Währungseffekten glänzte vor allem das Auslandsgeschäft. Während die britische Apothekenkette Boots mit rund 2500 Filialen ihren Umsatz um 4 Prozent - inklusive der erweiterten Optikerkette um 6 Prozent - steigerte, legten die rund 500 Apotheken in Norwegen, Irland, den Niederlanden, Italien, Russland und Thailand um knapp 8 Prozent zu. Ohne Währungseffekte liegt das Auslandsgeschäft allerdings auf Vorjahresniveau.

Noch stärker spiegelt sich die Pfund-Schwäche im Großhandel wider: Hier macht der Konzern mehr als drei Viertel im Ausland; ohne Währungseffekte hätte das Plus bei 7 Prozent gelegen. Wachstum gab es in Russland, Tschechien, Norwegen und auf dem Heimatmarkt; dagegen musste der Konzern auf seinem wichtigsten Markt in Frankreich sowie in den Niederlanden erneut Rückgänge verbuchen.

Der Konzern kaufte in diesem Jahr weiter zu: Ende September übernahm Alliance Boots den deutschen Spezialgroßhändler Megapharm komplett. Vom US-Unternehmen Beijing Med-Pharm kaufte Alliance Boots außerdem dessen 20-prozentigen Anteil am Tochterunternehmen Alliance BMP, das seinerseits 50 Prozent der Anteile an Chinas drittgrößtem Pharmagroßhändler Guangzhou Pharmaceuticals Corportation (GP Corp) hält. Damit ist Alliance Boots gleichberechtigter Partner neben dem chinesischen Staatsbetrieb Guangzhou Pharmaceutical Company, der auch an den Börsen in Hongkong und Shanghai gelistet ist