Reimporteure

ACA Müller: Zurück in der Gewinnzone APOTHEKE ADHOC, 04.03.2020 07:33 Uhr

Berlin - 

Der Reimporteur ACA Müller hat schwierige Jahre hinter sich. Nachdem das Unternehmen 2015 tief in die Verlustzone gerutscht war, leiteten die Eigentümer einen harten Sanierungskurs ein. Der zeigt jetzt Früchte: Das Unternehmen ist zurück in der Gewinnzone, die Verträge für die beiden Vorstände wurden verlängert.

Nach dem Eigentümerwechsel im Frühjahr 2013 hatte der neue Mehrheitsaktionär, die neu gegründete Deutsche Pharma Holding, zahlreiche Veränderungen eingeleitet. Es gab Wechsel im Management, Ende 2014 wurde am Firmensitz ein neues Produktions- und Logistikzentrum eröffnet, das Investitionsvolumen lag bei rund 8,5 Millionen Euro.

Wegen zahlreicher Patentabläufen und neuer Festbetragsgruppen brach 2015 jedoch der Umsatz um 20 Prozent auf knapp 100 Millionen Euro ein. Zwar ging es auch anderen Parallelimporteuren so, doch weil infolge einer SAP-Umstellung die Produktion zeitweise still stand, sackte der Marktanteil vorübergehend auf 2 Prozent ab.

Der Rückstand konnte zwar schnell wieder aufgeholt werden. Mit einem Jahresfehlbetrag von 15 Millionen Euro rutschte das Unternehmen aus Gottmadingen jedoch in eine finanzielle Krise. In Abstimmung mit den Banken und einem externen Berater wurde ein umfangreiches Restrukturierungprogramm aufgesetzt, das Kosteneinsparungen und eine strategische Neuausrichtung zum Ziel hatte.

2017 übernahm Martin Lisker den Chefposten; er hatte bereits Umstrukturierungen bei der Deutschen Chefaro (heute: Omega) und Orifarm durchgesetzt. Und tatsächlich gelangen ihm und Finanzvorstand Saim Erhazar – seit Ende 2018 an Bord – nach zum Teil einschneidenden Maßnahmen in Unternehmensstruktur, Prozessen und Belegschaft der Turnaround: 2019 erreichte ACA Müller die Planziele und kehrte nach weiteren Jahren mit Millionenverlusten zurück in die Gewinnzone.

So war es konsequent, dass der Aufsichtsrat die Verträge der beiden Vorstände jetzt bis 2023 verlängerte. Denn es auch um Kontinuität nach den turbulenten Jahren: „Mit der erneuten Berufung der beiden 47-Jährigen kann das Führungsteam die erfolgreiche Aufstellung des Geschäftes weiter vorantreiben“, so Aufsichtsratschef Hans-Jürgen Bungert.