400 Millionen Euro: Apo.com will stark wachsen 06.08.2025 14:07 Uhr
Nach Shop Apotheke und DocMorris ist Apo.com die Nummer 3 unter den Versendern. Die Gruppe hat gerade ebenfalls einen neuen Rx-Bonus aufgelegt und will in diesem Jahr durchstarten.
Im ersten Halbjahr hätten die Erlöse bereits 192 Millionen Euro erreicht, so CEO Oliver Scheel gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Ziel ist es nach seinen Angaben, in diesem der Schwelle von 400 Millionen Euro möglichst nahe zu kommen. Zum Vergleich: 2024 wurden Verkaufserlöse von rund 342 Millionen Euro erzielt.
Dazu beitragen soll auch das E-Rezept: Bereits in der ersten Jahreshälfte legten die Erlöse hier um 150 Prozent zu – Tendenz weiter steigend. An den verschiedenen Standorten in Leipzig, Duiven und Breslau beschäftige man mittlerweile 440 Mitarbeitende und versende bis zu 50.000 Pakete pro Tag aus den beiden Logistikzentren in Deutschland und den Niederlanden.
„Wir sehen uns als aufstrebende Nummer 3 unter den Online-Apotheken im deutschen Markt“, so Scheel. „Um unseren Marktanteil weiter auszubauen, investieren wir gezielt in Technologie, Marketing und ein starkes Apothekenteam. Mit einer Automatisierungsquote von 95 Prozent ist unsere pharmazeutische Logistik technologisch führend in Europa. Auf der Basis ist unser Geschäft schnell skalierbar und ermöglicht uns, auch in einem umkämpften und hochregulierten Markt weiter zu wachsen und zeitnah nachhaltige Profitabilität zu erreichen.“
Gegenüber der FAZ räumte Scheel ein, dass hohe Ausgaben für Marketing und IT nötig seien, um den Marktanteil aufzubauen. „Wer in diesem Markt mil Shop Apotheke und DocMorris noch mithalten will, muss massiv Geld investieren.“ Im ersten Halbjahr habe man minimale Verluste erzielt, für das Gesamtjahr werde ein ausgeglichenes bis leicht positives operatives Ergebnis (Ebitda) erwartet.
Alleinstellungsmerkmal gegenüber den beiden Marktführern sei der hohe Automatisierungsgrad in der Logistik, auf den schon der frühere Firmenchef Helmut Fritsch großen Wert gelegt hatte. Während Fritsch ausgestiegen ist, um die Cannabisplattform Grünhorn aufzubauen, gehört Apo.com mittlerweile komplett zur Investmentgesellschaft THI der Familie um Tobias Hagenmeyer. Der frühere Eigentümer des Getriebebauers Getrag hat bereits einen hohen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Zur Gruppe gehören mit Apo.com und Apodiscounter zwei Marken, außerdem wird die Domain Apotheke.de genutzt.