Bayer-Bilanz

15,4 Milliarden Euro mit Arzneimitteln APOTHEKE ADHOC, 03.03.2009 11:59 Uhr

Leverkusen - 

Der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat 2008 seinen Umsatz leicht um 1,6 Prozent auf knapp 33 Milliarden Euro gesteigert. Das Vorsteuerergebnis stieg um 5,5 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Bayer aber deutlich weniger: Der Konzerngewinn sank um mehr als 60 Prozent auf gut 1,7 Milliarden Euro, da 2007 milliardenschwere Verkaufserlöse und Steuereffekte den Gewinn in die Höhe getrieben hatten. 2006 hatte das Ergebnis ebenfalls bei rund 1,7 Milliarden Euro gelegen. Konzernchef Werner Wenning bewertete 2008 als das „operativ erfolgreichste Jahr in der langen Geschichte von Bayer“.

Die Pharmasparte legte um 4,3 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro Umsatz zu; wichtigste Märkte sind Europa und Nordamerika. Das operative Ergebnis wuchs dank geringerer negativer Sondereinflüsse um 75 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Stark entwickelte sich das Geschäft mit den Kontrazeptiva Yaz/Yasmin (1,2 Milliarden Euro, plus 17 Prozent) und der Hormonspirale Mirena (462 Millionen Euro, +28%), mit Betaferon (1,1 Milliarden Euro, +11%) sowie dem Zytostatikum Nexavar (462 Millionen Euro, +71%) und Aspirin Cardio (270 Millionen Euro, +18%). Negativ waren die Umsätze mit dem mittlerweile patentfreien Ciprobay (338 Millionen Euro, -12%) sowie das Geschäftsfeld Hämatologie/Kariologie (896 Millionen Euro, -13%).

Der Bereich Consumer Health wuchs um 3,6 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro, das EBIT stieg um 8 Prozent auf 887 Millionen Euro. Positiv entwickelten sich die Produktgruppe Contour (554 Millionen Euro, +14%), Canesten (200 Millionen Euro, +10%), Bepanthen/Bepanthol (173 Millionen Euro, +19%), Supradyn (140 Millionen Euro, +4,5%) und One Day (138 Millionen Euro, +6,2%). Rückläufig waren die Umsätze bei Aspirin (449 Millionen Euro, -2,4%), Aleva/Naproxen (220 Millionen Euro, -8%) und Breeze (145 Millionen Euro, -4,6%).

Die Sparte CropScience (Pflanzenschutzmittel)legte um 9,5 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro zu; das operative Ergebnis wuchs um 40 Prozent auf 918 Millionen Euro. Sorgenkind ist und bleibt der Geschäftsbereich MaterialScience, bei dem der Umsatz um 7 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro einbrach und sich das EBIT auf 537 Millionen Euro halbierte. Hier sieht sich Bayer mit Absatzeinbrüchen seit dem vierten Quartal als Opfer der Finanzkrise.

Im Bereich der Kunststoffsparte müsse man sich für 2009 auf gravierende Rückgänge beim Umsatz und Ergebnis einstellen, sagte Wenning. Die beiden Geschäftsbereiche HealthCare (Pharma, Consumer Health) und CropScience erwarte man dagegen eine „erfreuliche Entwicklung“ mit Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis vor Sondereinflüssen. Insgesamt sollen der Umsatz 2009 bei etwa 32 Milliarden Euro liegen und der Ergebnisrückgang auf 5 Prozent begrenzt werden. Außerdem will Bayer seine Nettoverschuldung in Richtung zehn Milliarden Euro verringern.