Abweichungen zwischen Nachbarländern

Preise für Fiebersäfte im Vergleich Patrick Hollstein, 20.12.2022 14:59 Uhr

In Österreich und der Schweiz sind Fiebersäfte teilweise deutlich teurer als hierzulande. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

In den Apotheken fehlen derzeit vor allem Niedrigpreisartikel – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat selbst eingeräumt, dass man die Preisschraube überdreht hat. Ein Blick in die Nachbarländer zeigt, dass gerade bei Fiebersäften die Preisspanne weit auseinandergeht.

Ibuprofen-Saft

Hierzulande kosten Ibuflam und Nurofen als 2-prozentiger Saft aktuell rund 3,40 Euro, dies entspricht dem Festbetrag. Ratiopharm hat den Preis im Oktober angehoben und verlangt knapp 5 Euro – die Differenz zahlen Eltern aus eigener Tasche. Etwas besser sieht es bei der Variante mit 4 Prozent Wirkstoff aus: Hier liegt der Festbetrag bei 5,09 Euro, sodass bei mehreren Herstellern keine Mehrkosten anfallen. Bei Ratiopharm und Dolormin sind es rund 20 Cent zusätzlich.

In Österreich kostet das Nurofen-Pendant Nureflex je nach Dosierung 5,65 beziehungsweise 8,55 Euro – also deutlich mehr als in Deutschland. In der Schweiz müssen Eltern für 100 ml des 4-prozentigen Nurofen-Saftes 8,65 Franken zahlen, was aktuell ungefähr demselben Betrag in Euro entspricht. Das Produkt Algifor (Verfora) ist mit rund 13,15 Franken für 200 ml 2-prozentigen-Ibuprofensaft deutlich teurer, andererseits gibt es mit Spirig und Mepha auch Hersteller, die die Packung à 200 ml zum Preis von knapp 10 Franken anbieten.

Paracetamol-Saft

Anders sieht es bei Paracetamol aus. Nachdem Ratiopharm den Preis von bislang 3,14 Euro (Festbetrag) auf knapp 5 Euro erhöht hat, zahlen Verbraucher:innen hierzulande mehr als in den beiden Nachbarländern. In Österreich liegt der Preis für das Ratiopharm-Produkt Mexalen bei 3,40 Euro, in der Schweiz kostet der Kindersirup Dafalgan (UPSA) in der Packung à 90 ml sogar nur 2,55 Franken. Auch Ben-u-ron (Bene) ist mit 3,50 Franken deutlich preiswerter als hierzulande (6,01 Euro).

Zäpfchen

Suppositorien mit Ibuprofen sind ebenfalls hierzulande teurer als in Österreich. So hat Nurofen 125 mg einen Preis von 6,50 Euro, einen Festbetrag gibt es nicht. In derselben Dosierung kostet Nureflex im Nachbarland nur 4,95 Euro.

Bei Paracetamol ist es wiederum umgekehrt: Hierzulande liegen die Einstiegspreise für die 10er-Packung à 125 mg auf Festbetragsniveau bei 1,20 Euro. Ratiopharm liegt seit der Preisanpassung rund einen Euro darüber. In Österreich kostet Mexalen 1,40 Euro, allerdings sind nur sechs Stück enthalten. Und in der Schweiz gibt es Generika ab 2,40 Franken für zehn Stück, während Markenprodukte wie Panadol (Haleon) auch schon mal 7,20 Franken kosten.