Lieferengpässe

WHO: Kein Medikamentenmangel durch Corona-Krise dpa, 06.03.2020 21:01 Uhr

Genügend Alternativen: Die WHO rechnet nicht mit Lieferengpässen bei Arzneimitteln wegen der Corona-Krise. Foto: WHO
Berlin - 

Die Versorgung mit den wichtigsten Medikamenten ist trotz des Coronavirus-Ausbruchs weltweit nicht gefährdet. Dies gelte, obwohl viele Bestandteile in China hergestellt würden und die Produktion dort zeitweise unterbrochen war, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf.

„Die WHO arbeitet eng mit Industrieverbänden, Behörden und anderen Partnern zusammen, um die Risiken im Auge zu behalten, aber wir haben bislang keinen bevorstehenden spezifischen Mangel ausgemacht“, sagte Tedros. „Viele Hersteller haben alternative Quellen für die Inhaltsstoffe, oder sie hatten Vorräte, die sie jetzt nutzen können. Die Herstellung ist in fast allen Regionen Chinas wieder angelaufen, auch wenn es noch Herausforderungen gibt.“

In manchen Ländern gebe es aber einen Mangel an Ventilatoren oder Systemen zur Sauerstoffversorgung. Damit könnten Menschenleben gerettet werden. Die WHO sei in Kontakt mit mehreren Stiftungen, um Ländern, die nicht genügend Material haben, zu helfen.

Nach Angaben von Tedros sind für den Kampf gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 jetzt 20 Impfstoffe in der Entwicklung. Bei der WHO seien zudem Anträge auf Prüfung und Zulassung von 40 Tests eingegangen.

Tedros appellierte an alle Länder, das Virus mit den bekannten Maßnahmen weiter einzudämmen: mögliche Betroffene aktiv suchen, testen, isolieren, behandeln und jeden anderen, der mit ihnen in Kontakt kam, überwachen. „Die Epidemie zu verlangsamen rettet Leben”, sagte Tedros. „Wir gewinnen dadurch Zeit, uns vorzubereiten und für Forschung und Entwicklung.“