Keine ausreichenden Daten

WHO: Keine Empfehlung für Mix-Impfung dpa/APOTHEKE ADHOC, 09.04.2021 15:12 Uhr

Die Weltgesundheitsorganisation lehnt die sogenannte Kreuzimpfung aufgrund fehlender Daten zur Zeit ab. Foto: shutterstock.com/Marc Bruxelle
Berlin - 

Was passiert mit den Menschen, die bereits die erste Injektion Vaxzevria bereits erhalten haben, aber unter 60 Jahre alt sind? Diese Frage muss aktuell geklärt werden. Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät in ihrer aktualisierten Impfempfehlung zu einer mRNA-Vakzine als Zweitdosis, die Gesundheitsminister der Länder wollen in der kommenden Woche entscheiden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) lehnt Mix-Impfungen aufgrund fehlender Daten zunächst ab.

Die WHO spricht keine Empfehlung für sogenannte Kreuzimpfungen gegen das Coronavirus aus. Es lägen noch keine ausreichenden Daten für mögliche Risiken einer ersten Impfdosis mit AstraZeneca und einem anderen Mittel als Zweitimpfung vor, sagte Sprecherin Margaret Harris am Freitag. Harris bezog sich bei ihren Aussagen auf eine vorläufige Empfehlung eines WHO-Expertengremiums aus dem Februar. Demnach solle vorläufig das gleiche Produkt für beide Teilimpfungen gespritzt werden. Die Experten forderten weitergehende Forschungen, um die Mischung von Vakzinen zu überprüfen.

In Deutschland gibt es einen gewissen Druck, genau solche Kreuzimpfungen vorzunehmen. Der Grund: Seit kurzem bekommen Menschen unter 60 Jahren den AstraZeneca-Impfstoff wegen Thrombosegefahr nicht mehr gespritzt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zufolge haben aber bereits 2,2 Millionen Bürger unter 60 Jahren eine erste Impfung mit AstraZeneca erhalten. Die Frage ist nun, wie diese Menschen ihren vollen Impfschutz bekommen, für den eine zweite Dosis nötig ist. Die Stiko empfiehlt, dass die Betroffenen nun nach zwölf Wochen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech oder Moderna) bekommen. Allerdings ist eine Entscheidung dazu noch nicht gefallen. Die Gesundheitsminister der Länder wollen zunächst noch offene Fragen diskutieren.

Entscheidung fällt kommende Woche

Wie die zweite Dosis nun aussehen soll, dazu werden die Gesundheitsminister der Länder in der kommenden Woche eine Entscheidung treffen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass man sich an die Empfehlung der Stiko halten wird. Bislang wurde empfohlen, die verschiedenen Impfstoffe nicht zu mischen. In ihrer 4. Aktualisierung der Covid-19-Impfempfehlung vom 1. April hält die Stiko aber eine neue Regelung für die Zweitimpfungen bei AstraZeneca fest: Menschen unter 60 Jahren, die bereits die erste Dosis erhalten haben, sollen eine mRNA-Vakzine als Zweitdosis erhalten, um den Schutz zu vervollständigen. Die Verimpfung soll zwölf Wochen nach der ersten Dosis erfolgen. In Deutschland sind momentan die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen.