In der EU erst 2022

Valneva: Großbritannien beginnt mit Überprüfung Alexandra Negt, 08.09.2021 14:23 Uhr

Großbritannien hat mit der Überprüfung des Totimpfstoffes von Valneva begonnen. Foto: Valneva
Berlin - 

Manch Ungeimpfter hat bislang auf die Impfung verzichtet, da das Vertrauen in die neuartigen mRNA-Vakzine und die vermeintlich nebenwirkungsreichen Vektorimpfstoffe zu gering ist. Eine Alternative in Form eines Totimpfstoffes ist jedoch noch nicht zugelassen. Während das Warten in Großbritannien bald ein Ende haben könnte, gibt der Hersteller Valneva für 2021 keine Aussicht auf verfügbaren Impfstoff in der EU.

Valneva ist das einzige europäische Unternehmen, welches einen Totimpfstoff entwickelt. Nach guten Studienresultaten in der Phase-III konnte der österreichisch-französische Impfstoffhersteller den Zulassungsantrag in Großbritannien einreichen. Dort beginnt die Arzneimittelbehörde MHRA nun mit der Überprüfung des Vakzins.

Die Phase-III-Studie „CoV-Compare“ läuft seit April in Großbritannien, seit August auch in Neuseeland. Im Rahmen eines Rolling-Review-Verfahrens überprüft die MHRA nun den Totimpfstoff. Ende des Jahres soll die Zulassung erfolgen. In Deutschland könnte sich dieser Prozess noch länger hinziehen, informiert Valneva. Firmenchef Thomas Lingelbach erklärte gegenüber dem Ö1-Mittagsjournal, dass er mit einer europäischen Zulassung erst im ersten Halbjahr 2022 rechne.

Wann genau die EU-Zulassung kommen wird, bleibt ungewiss. Im Fokus steht laut Unternehmen vor allem der Einsatz als Auffrischimpfung. Die EU hatte im Januar einen Vertrag über die Lieferung von 30 Millionen Impfstoffdosen abgeschlossen.

Infektionsähnliche Antikörper

„Das Endprodukt enthält dann abgetötete Ganzviren, die in ihrer äußeren Form, Struktur und Geometrie dem natürlichen Virus fast identisch sind“, erklärte Lingelbach. „Die Antikörper, die durch unseren Impfstoff generiert werden, sind sicherlich jenen nach einer natürlichen Infektion am ähnlichsten.“ Im Gegensatz zu den mRNA- und Vektorimpfstoffen entwickeln die Impflinge nicht nur gegenüber dem Spikeprotein Antikörper – Immunantworten werden auch auf alle übrigen Bestandteile des Erregers entwickelt. Dennoch sollten diejenigen, die noch nicht geimpft sind, nicht auf den Totimpfstoff warten. Jede Impfung sei besser als keine Impfung, so die Empfehlung des Herstellers.