Corona-Impfstoff

Sanofi und GSK mit US-Milliarden-Deal dpa/APOTHEKE ADHOC, 31.07.2020 15:07 Uhr

Sanofi und GlaxoSmithKline haben nach eigenen Angaben mit der US-Regierung einen Milliardendeal zur Weiterentwicklung eines potenziellen Corona-Impfstoffs abgeschlossen. Foto: APOTHEKE ADHOC
London - 

Die Pharmakonzerne Sanofi und GlaxoSmithKline haben nach eigenen Angaben mit der US-Regierung einen Milliardendeal zur Weiterentwicklung eines potenziellen Corona-Impfstoffs abgeschlossen.

Die US-Regierung werde bis zu 2,1 Milliarden US-Dollar (1,8 Mrd Euro) bereitstellen und davon mehr als die Hälfte für die Entwicklung und klinische Tests des Impfstoff-Kandidaten, wie die französische Sanofi und ihr britischer Wettbewerber Glaxosmithkline am Freitag mitteilten.

Der Rest des Geldes soll für den Ausbau der Produktionsmöglichkeiten genutzt werden, um anfänglich 100 Millionen Impfdosen liefern zu können. Sanofi werde den Großteil des Geldes erhalten. Die US-Regierung hat zudem die Option, längerfristig weitere 500 Millionen Impfdosen zu erwerben.

Die britische Regierung hatte bereits am Mittwoch 60 Millionen Dosen eines möglichen Covid-19-Impfstoffs von GlaxoSmithKline (GSK) und Sanofi geordert. Finanzielle Details zu dem Vertrag wurden nicht mitgeteilt. Es ist bereits der vierte Covid19-Impfstoffvertrag seit Mai, den die britische Regierung geschlossen hat.

Durch ihr Vorgehen wolle sich die britische Regierung frühzeitig den Zugriff auf mehrere vielversprechende Impfstoffkandidaten sichern und so die Chance erhöhen, dass ein wirksamer Impfstoff darunter sei, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen Regierungssprecher. Insgesamt hat sich Großbritannien mit den Verträgen bereits rund 250 Millionen Impfstoffdosen gesichert.

Neben GSK und Sanofi hat sich die Regierung von Premierminister Boris Johnson auch 100 Millionen Dosen aus der Kooperation von AstraZeneca mit der Universität Oxford und 30 Millionen aus der Kooperation von Pfizer und Biontech zusichern lassen. Einen Vertrag über weitere 30 Millionen hat sie mit dem französischen Unternehmen Valneva geschlossen. Dessen Impfstoffkandidat gilt jedoch als weniger weit entwickelt als die der Konkurrenz.

GSK und Sanofi haben sich bereits im April zusammengetan, um die Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffs voranzutreiben. Sanofi steuert dazu das S-Protein Covid-19-Antigen bei, das auf einer rekombinanten DNA-Technologie basiert. GSK hingegen wird die Pandemie-Adjuvans-Technologie mit einbringen. Dennoch sind die Fortschritte der Kooperation langsamer als bei der Konkurrenz: Der Beginn der Phase-I/II-Studie wird im September erwartet. Darauf soll bis Ende 2020 die Phase-III-Studie folgen. Die Konzerne rechnen mit einer schnellen Zulassung, insofern die Daten überzeugen.