Trotz Wegfall der 3G-Regelungen

Preis: Apotheken testen weiter flächendeckend dpa, 01.04.2022 07:56 Uhr

Der AVNR-Vorsitzende Thomas Preis geht davon aus, dass die Apotheken weiterhin Coronatests anbieten, auch wenn die Nachfrage zurückgeht. Foto: AVNR
Berlin - 

Der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) fordert nach dem Auslaufen vieler Corona-Schutzmaßnahmen an diesem Samstag weiterhin kostenlose Coronatests für die Bürger in NRW. Das sei gerade angesichts der Lockerungen besonders wichtig, sagte Verbands-Chef Thomas Preis der Rheinischen Post. „Durch den Wegfall der 2G- und 3G-Regelungen werden wahrscheinlich viele Teststellen in der nächsten Zeit schließen“, ist Preis überzeugt. „Wir gehen aber davon aus, dass Apotheken weiter flächendeckend Bürgertests anbieten werden.“

Laut Infektionsschutzgesetz des Bundes sind nach dem 2. April nur in wenigen besonders gefährdeten Bereichen wie im öffentlichen Personennahverkehr und in Krankenhäusern Basisschutzmaßnahmen möglich. In NRW sollen die Zugangsvoraussetzungen 3G (geimpft, genesen oder getestet) und 2G-plus (geimpft, genesen, plus getestet oder geboostert) wegfallen, auch die Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen werde nicht über den 2. April hinaus beibehalten, hatte die Landesregierung angekündigt.

Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 1586 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1625 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1756. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 252.530 Corona-Neuinfektionen.

Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg und Brandenburg nicht. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.

Inzidenz bei 1586

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 304 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 288 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 21.357.039 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 7,21 an (Mittwoch: ebenfalls 7,21). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitag mit 16.754.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 129.695.