Symptome, Verlauf & Co.

Omikron-Subtyp BA.5: Wie ist der Stand? Cynthia Möthrath, 08.06.2022 12:00 Uhr

Der Omikron-Subtyp BA.5 wächst kontinuierlich auf niedrigem Niveau. Foto: i-am-helen/shutterstock.com
Berlin - 

Während der Omikron-Subtyp BA.5 im April nur selten in Deutschland nachgewiesen wurde, findet aktuell ein niedriges, aber kontinuierliches Wachstum der Variante statt. Über Symptome, Inkubationszeit und Verlauf zeichnen sich mittlerweile neue Details ab. Ein Überblick.

Der Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigte zuletzt, dass sich der neue Omikron-Subtyp weiter ausbreitet. Auch wenn aktuell nur wenig vom Pandemiegeschehen zu spüren ist, bleibt die Dynamik bestehen. Mit Blick auf den Herbst sorgt das bei vielen Expert:innen bereits für Bedenken.

Wachstum auf niedrigem Niveau

Bislang halten sich die Zahlen jedoch auf niedrigem Niveau – dennoch hat sich der Anteil in den vergangenen Wochen bereits mehrfach verdoppelt. Zuletzt lag der Anteil bei 5,2 Prozent – im April waren es noch 0,6 Prozent gewesen. Ob der Anteil weiter steigt, bleibt abzuwarten. Dominierend bleibt nach wie vor der Omikron-Subtyp BA.2 mit über 90 Prozent.

Die bundesweite Inzidenz ist zuletzt nicht weiter gesunken, sondern nahezu stagnierend. In den kommenden Wochen könnte sie wieder ansteigen: Denn durch fallende Schutzmaßnahmen und größere Veranstaltungen im Sommer könnte es wieder vermehrt zu Ansteckungen kommen. Dadurch könnte die Verbreitung von BA.5 vorangetrieben werden.

Die Varianten BA.4 und BA.5 wurden von der Weltgesundheitsorganisation als „besorgniserregend“ eingestuft. Expert:innen vermuten, dass sich die Varianten im bevorstehenden Herbst und Winter durchsetzen könnten. Daher ist es wichtig, Symptome, Inkubationszeit und die Ausmaße des Verlaufs zu kennen.

Symptome bei BA.5: Husten statt Schnupfen

Da sich BA.4 und BA.5 unabhängig von den in Deutschland wesentlich häufiger identifizierten Varianten BA.1, BA.2 und BA.3 entwickelt haben, gehen die neueren Untervarianten oft mit einem anderen Erkrankungsbild einher. Statt über Kopfschmerzen, Husten und Fieber klagen Betroffene häufiger über Husten und Bronchitits-ähnliche Beschwerden.

Inkubationszeit variiert

Aktuellen Daten zufolge fällt die Inkubationszeit bei BA.5 sehr unterschiedlich aus: Während einige Patient:innen bereits nach drei Tagen erste Symptome zeigen, kommt es bei anderen erst nach einer knappen Woche zu Beschwerden. Genaue Aussagen lassen sich daher nicht treffen. Expert:innen halten eine Spanne von drei bis sechs Tagen für möglich.

Wie ist der Krankheitsverlauf?

Aktuell sieht die EU-Gesundheitsbehörde ECDC keine Hinweise für besonders schwere Erkrankungsverläufe unter BA.5 – dennoch können auch Geimpfte erkranken. Allerdings zeichnet sich bisher ab, dass es bei Geimpften zu deutlich schwächeren Symptomen kommt.

Wie gut schützt die Impfung?

BA.5 hat Expert:innen zufolge die Fähigkeit, einer erworbenen Immunität auszuweichen – sowohl durch Impfungen wie auch durch eine Infektion. Eine Mutation im Spikeprotein, welche bereits von der Delta-Variante bekannt ist, könnte zudem für eine höhere Ansteckungsfähigkeit sorgen. Studien zeigen, dass diese Mutation die Infektiosität steigert, indem die sogenannte „Fusogenität“ – das Verschmelzen von Zellen – erhöht wird und Lungengewebe besser infizierbar ist. Laut WHO wird derzeit untersucht, wie gut die Impfungen gegen den neuen Omikron-Subtyp BA.5 greifen.