Covid-Impfung künftig in Erkältungssaison

EMA: Dauer-Boostern nicht sinnvoll Cynthia Möthrath, 19.01.2022 12:29 Uhr

Die Covid-Impfung könnte künftig – ähnlich wie die Grippeschutzimpfung – nur noch in der Erkältungssaison verabreicht werden. Foto: Melinda Nagy/shutterstock.com
Berlin - 

Aktuell ist noch unklar, wie oft die Covid-Impfung verabreicht werden muss, um den Schutz zumindest für eine gewisse Zeit aufrechtzuerhalten. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) teilte nun mit, dass – sollten wiederholte Impfungen gegen Sars-CoV-2 erforderlich sein – eine Impfung in der Erkältungssaison, ähnlich wie die Grippeschutz-Impfung, sinnvoll sein könnte. Außerdem hätte man am liebsten einen gemischt zusammengesetzten Impfstoff, der gegen mehrere Varianten wirkt.

Im Winter ist die Viruslast hoch: Nicht nur harmlose Erkältungen, sondern auch die Influenza haben Hochsaison. Doch auch für Covid-19 haben sich die Wintermonate als besonders brisant herausgestellt. Marco Cavalieri, Leiter der Abteilung Biologische Gesundheitsbedrohungen und Impfstoffstrategie der EMA, erklärte nun, dass – ähnlich wie bei der Influenza – auch die Covid-Schutzimpfung zukünftig in der Erkältungssaison zum festen Bestandteil werden könne.

Keine multiplen Booster in kurzer Zeit

So soll die Immunantwort vor allem bei gefährdeten Gruppen an einem Zeitpunkt gesteigert werden, an der sie besonders gebraucht wird. Aktuell sehe man keinen Grund, „multiple Boosterimpfungen in sehr kur­zen Abständen vorzunehmen“. Während zur Drittimpfung deutlich geraten wird, sieht die EMA die vierte Dosis bislang skeptisch. Denn es keine konkreten Daten vor: Weder klinische Daten noch Real-World-Daten würden aktuell für eine vierte Dosis in der Allgemeinbe­völkerung sprechen. Die EMA behält sich jedoch vor, die Empfehlungen zu überarbeiten, sobald neue Daten verfügbar sind. Für Risikogruppen könne sie aber in Betracht gezogen werden.

Multiple Boosterimpfungen in sehr kurzen Abständen seien auf lange Sicht nicht sinnvoll. Neben der organisatorischen Herausforderung könne dieses Vorgehen auch zu einer Ermüdung der Bevölkerung führen. Viel sinnvoller seien gemischt zusammengesetzte Impfstoffe, die dann Schutz vor mehreren Varianten böten. Hier will die EMA mit den Herstellern sprechen.