Barmer-Studie

Covid-19: Mehr Krankschreibungen bei Jüngeren APOTHEKE ADHOC/dpa, 11.08.2020 16:50 Uhr

Einer Auswertung der Barmer zufolge, steigen vor allem die Krankschreibungen unter Jüngeren Menschen derzeit an. Foto: lasido/shutterstock.com
Berlin - 

Die Krankschreibungen aufgrund von Covid-19 steigen zusehends an. Allein in den vergangenen vier Wochen konnte ein Anstieg von rund 30 Prozent verzeichnet werden. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Barmer hervor.

Von 744 auf 978 – der Anstieg der Covid-19-bedingten Krankschreibungen unter Barmer-Versicherten beträgt 31 Prozent, wie die Krankenkasse derzeit meldet. Dabei zeigen sich jedoch regionale Unterschiede: In Sachsen seien die Zahlen beispielsweise von 77 auf 69 Versicherte in allen Altersklassen zurückgegangen. „Mit Blick auf die Zahlen aus Sachsen zeigt sich, dass regionale Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens ein sinnvolles Instrument sind. Klar bleibt: Wenn die Abstands- und Hygieneregeln jedoch missachtet werden, kann das Menschenleben gefährden“, sagt Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen.

Anstieg vor allem bei jungen Menschen

Vor allem die jüngeren Generationen müssten sich die Corona-Regeln wieder stärker ins Bewusstsein rufen und sich daran halten. Denn besonders in den jüngeren Altersklassen scheinen die Krankschreibungen zu steigen. In der Gruppe ab 40 Jahren hingegen seien die Fallzahlen bundesweit nahezu konstant geblieben. Die meisten Corona-Krankschreibungen über alle Altersklassen hinweg habe es in der 29. Kalenderwoche in Nordrhein-Westfalen mit 727 Betroffenen und in Bayern mit 607 Erkrankten gegeben.

Den größten Anstieg der Zahlen habe es bei der Barmer von der 26. auf die 29. Kalenderwoche in Baden-Württemberg gegeben: Dabei wurde ein Plus von 33 Prozent verzeichnet. Es folgten Schleswig-Holstein mit einem Zuwachs von 31 Prozent und Bayern mit 28 Prozent. In einigen Bundesländern seien die Zahlen jedoch auch rückläufig: Brandenburg zeigt ein Minus von 18 Prozent, Sachsen einen Rückgang von 10 Prozent und Nordrhein-Westfalen immerhin eine Senkung von etwa 5 Prozent. „Es gibt viele Gründe für Unterschiede bei den regionalen Infektionsraten. Umso wichtiger ist es, der zunehmenden Sorglosigkeit mit gezielten Informationen zu begegnen und weiterhin sehr achtsam zu sein“, sagt Magerl.

Derweil wurde in Thüringen kleines Kind aus dem Ilm-Kreis nach der Rückkehr aus dem Urlaub am Flughafen positiv auf das Coronavirus getestet. Die Familie sei nicht in einem Risikogebiet gewesen. Nur das Kind sei positiv getestet worden, der Rest der Familie nicht. Alle begaben sich in häusliche Quarantäne. Weitere Kontaktpersonen seien informiert worden. Sie lebten nicht im Ilm-Kreis.