Warenwirtschaft

Apotheken müssen Windows updaten Alexander Müller, 07.02.2014 09:19 Uhr

Berlin - 

Von einer funktionierenden Warenwirtschaft sind Apotheken heute abhängiger denn je. Zuverlässig muss die EDV sein – und sicher. Deshalb sollten Apotheken, die noch mit Windows XP arbeiten, zügig umstellen: Microsoft stellt zum 8. April den Support für das Betriebssystem ein. Auch für Office 2003 gibt es ab diesem Zeitpunkt keine Sicherheitsupdates mehr. Die Softwarehäuser der Apotheken sind darauf eingestellt – in Einzelfällen gibt es trotzdem Ärger.

Das Softwarehaus Awinta empfiehlt den schnellstmöglichen Umstieg auf eine neuere Version. „Windows XP ist heute die am häufigsten von Schadsoftware angegriffene Windows-Version“, sagt Geschäftsführer Florian Giermann. Awinta unterstütze betroffene Apotheker bei der Umstellung. Je nach Systemvoraussetzungen stünden Lösungen für die aktuellen Windows-Versionen zur Verfügung, heißt es.

Auch das Softwarehaus Asys hatte seine Kunden schon vor einiger Zeit wegen Windows XP informiert. Die Oberhausener haben mit dem Thema allerdings weniger zu schaffen, da sich die meisten Apotheker selbst um ihre Hardware und Betriebssysteme kümmern.

Bei gemieteten Systemen muss das Softwarehaus dagegen für einen Austausch sorgen. Der Starnberger Anbieter Pharmatechnik etwa bietet normalerweise Verträge über fünf Jahre an. „Bei von Pharmatechnik betreuten Anlagen sind keine Windows XP Geräte im Einsatz“ so Lars Polap, Leiter der Produktentwicklung. Vereinzelt nutzen Apotheker XP noch auf selbst beschaffter Hardware, vor allem im privaten oder Büro-Umfeld. Sofern diese Geräte in Netzwerk oder Internet betrieben werden, sollte auf neuere Rechner mit aktuellen Betriebssystemen umgestellt werden, rät Polap.

Im Einzelfall kann der Wegfall des Supports aber unangenehm sein. Eine Apothekerin aus Bayern hat ihren Vertrag mit Lauer-Fischer zum Oktober gekündigt und will den Anbieter wechseln. Ein aktuelles Betriebssystem hätte sie nach eigener Auskunft aber nur erhalten, wenn sie einen neuen Vertrag abgeschlossen hätte.

Auf ein Sonderkündigungsrecht wegen Windows XP habe sich Lauer-Fischer ebenfalls nicht eingelassen: „Wir garantieren die Lauffähigkeit unserer Systeme wie Ihnen das auch in den Geschäftsbedingungen zugesichert wird. Falls es zu Problemen kommen sollte – von denen wir nicht ausgehen – stellen wir das System wieder her“, teilte die Geschäftsleitung gegenüber der Apothekerin mit.

Bei Microsoft klingt das auf der offiziellen XP-Homepage – inklusive tickendem Countdown – ein bisschen dramatischer: Ohne Updates seien die Daten möglicherweise durch Viren, Spyware und andere Schadsoftware gefährdet. Technischen Support gebe es auch nicht mehr: „Bei Problemen sind Sie dann auf sich allein gestellt.“ Außerdem sei das Risiko von Systemfehlern und PC-Ausfällen drastisch erhöht. Immerhin: Der Antivirus-Support wurde bis Mitte 2015 verlängert.