Apotheken-Geschäftsklima-Index (AGI)

Umfrage: E-Rezept gehört zu Top-Problemen Lilith Teusch, 22.03.2024 14:09 Uhr

Ganze 36 Prozent der Apothekerinhaber:innen gehen von einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation in naher Zukunft aus. Grafik: aposcope
Berlin - 

Lieferengpässe, steigende Kosten, Personalmangel, Bürokratie – seit Jahren trüben diese Dauerbrenner die Stimmung in den Apotheken. Dieses Jahr gesellt sich noch ein neuer Punkt hinzu: Das E-Rezept ist zwar erst vor zwei Monaten eingeführt worden, aber reiht sich schon jetzt in die Top 5 der Geschäftshemmnisse ein.

Jeden Monat befragt aposcope rund 100 Apothekeninhaber:innen zur Lage ihrer Apotheke sowie zu ihren Zukunfstaussichten für die nächsten drei Monate. Aus den Bewertungen der aktuellen Geschäftslage und der Geschäftserwartung – weils Saldo aus negativer und positiver Einschätzung – wird dann der Apotheken Geschäftsklima-Index (AGI) berechnet.

Nach einem Allzeittief im Juni letzten Jahres von -18 schien sich die Stimmung über die Sommermonate eigentlich wieder zu erholen. Im Oktober lag der AGI sogar wieder im positiven Bereich bei 4. Doch schon im November viel der AGI wieder ab. Aktuell liegt der Wert bei -14 und damit wieder nahe am Tiefstwert seit Beginn der regelmäßigen Umfrage.

Schlechte Prognose

Immerhin: Die aktuelle Geschäftslage wird nur von 27 Prozent negativ bewertet, 29 Prozent der Befragten bewerten ihre Lage sogar als „gut“ oder „sehr gut“. Allerdings haben nur 6 Prozent der befragten Apothekeninhaber:innen einen positiven Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung in der nahen Zukunft. Ganze 36 Prozent gehen sogar davon aus, dass sich ihre Situation in den nächsten drei Monaten deutlich verschlechtern wird.

E-Rezept schon jetzt in den Top 5

Neben den alten Dauerbrennern hat es schon nach zwei Monaten das E-Rezept unter die Top 5 aller geschäftshemmenden Faktoren geschafft. 70 Prozent der befragten Apothekerinhaber:innen gaben an, von Problemen betroffen zu sein. Ein Anstieg zum Vormonat von immer hin zwei Prozentpunkten.

Lieferengpässe auf Platz 1

Unter den Top 5, die die Befragten als Haupthemmnisse für die Apotheken identifiziert haben, finden sich erneut die Dauerbrenner wieder. Besonders zu kämpfen haben die Apotheker:innen immer noch mit Lieferengpässen: 84 Prozent der Befragten gaben an betroffen zu sein. Vor einem Jahr gaben sogar knapp 90 Prozent Lieferengpässe als hemmenden Faktor in der Apotheke an.

Gleich darauf folgen mangelnde Vergütung (80 Prozent) und steigende Kosten (75 Prozent) als hemmende Faktoren für die Apotheke. Auch der bürokratische Aufwand wurde von 72 Prozent als Belastung wahrgenommen.