Sachsen-Anhalt

Apotheker stellen Jobs vor APOTHEKE ADHOC, 27.01.2016 13:17 Uhr

Berlin - 

Die Apothekerkammer Sachsen-Anhalt hat zum dritten Mal Pharmaziestudenten und Praktiker zusammengeführt: An der Martin-Luther-Universität in Halle stellten sieben Pharmazeuten ihren Job vor. Die Landesapothekerkammer hatte eine Idee des Fachschaftsrates Pharmazie aufgegriffen und die Apotheker an die Uni geholt. Rund 70 Erstsemestler waren der Einladung der Kammer gefolgt.

Dr. Bernd Rattay, Vizepräsident der Kammer und Referent des Pharmazieinstituts in Halle, stellte zunächst die Kammer und ihre Aufgaben vor und sprach anschließend über den Arbeitsort Universität. Rattay ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Klinische Pharmazie und Pharmakotherapie. Auch Dagmar Stein ist in der Lehre tätig: Sie unterrichtet an der berufsbildenden Schule V in Halle Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) und Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA).

Oberfeldapotheker Hartmut Berge präsentierte die Aufgaben eines Bundeswehrapothekers. Er leitete mehr als sieben Jahre lang die Bundeswehrapotheke in Blankenburg – in einem acht Kilometer langen Stollen. Inzwischen ist er Kompaniechef in Weißenfels. „Apotheker bei der Bundeswehr ist ein abwechslungsreicher und interessanter Beruf“, berichtete Berge. Allerdings setze er Flexibilität voraus, denn Versetzungen und Auslandseinsätze gehörten zum Soldatenberuf.

„So habe ich beispielsweise im Schlamm eine Apotheke in der vom Tsunami zerstörten Provinz Banda Aceh auf der indonesischen Insel Sumatra aufgebaut“, erzählte der Apotheker. Außerdem haben ihn seine Auslandseinsätze insgesamt zwei Jahre lang nach Afghanistan geführt. „Entschädigt werde ich jedoch durch Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen, die mir kein anderer Beruf bieten kann“, findet Berge.

Christoph Jacke stellte den klassischen Arbeitsalltag in einer öffentlichen Apotheke vor. Er ist selbst Absolvent der Martin-Luther-Universität und arbeitete zunächst als angestellter Apotheker. „Meine Chefin ließ mich in alle Bereiche der Apotheke reinschauen“, sagte er. Nach fünf Jahren habe er dann das Rüstzeug gehabt, um den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen.

Jacke gründete die Apotheke am Händelhaus in Halle und berichtete nun von seinen Erfahrungen: „Die Bürokratie ist nicht zu unterschätzen“, warnte er die Studenten. Und auch ein Team zu führen, sei nicht immer leicht. „Mittlerweile habe ich zu delegieren gelernt.“ Jacke betonte, diesen Weg immer wieder einschlagen zu wollen. „Ich habe am Handverkaufstisch quasi das ganze Leben vor mir“, warb er. „Mehr Abwechslung geht kaum, wenn man gern mit Menschen arbeitet.“

Almut Jäck berichtete von ihrem Alltag im Harzklinikum Wernigerode. Sie arbeitet dort als eine von fünf Pharmazeuten in der Krankenhausapotheke. Ihre Tätigkeit reicht von klinischen Studien über onkologische und geriatrische Pharmazie bis hin zum Medikationsmanagement. Jäck hat sich bereits früh in die klinische Richtung bewegt. „Daher habe ich schon während des Studiums meinen Schwerpunkt darauf gelegt“, erklärte sie den Studenten.

Josefine Müller arbeitet für die Ärzte – als Angestellte der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KV). Dort berät sie die Mediziner in allen Fragen zum Arzneimittel, um sie vor Regressen zu schützen. „Meine Erfahrungen mit den Ärzten sind unterschiedlich. Aber wenn sie unsere Fachkompetenz erst erkannt haben, sind sie dankbar für die Hilfe“, so Müller.

Elke Weitershaus stellte ihren Job im Referat Gesundheitswesen des Landesverwaltungsamts Sachsen-Anhalt vor. In der Hallenser Behörde ist sie für Arzneimittel zuständig. Dazu zählen die Überwachung der Arzneimittelwirkstoffe, der Herstellung, der Vertriebswege und der Apotheken. „Ich gehe in die Unternehmen und kontrolliere, ob Gesetze und Richtlinien eingehalten werden“, erklärte Weitershaus.

Für sie eine interessante Tätigkeit – „zumal seit diesem Jahr auch Apotheken mit Sonderherstellungen wie Zytostatika und Verblisterungen mit überwacht werden müssen“. Apotheken, die Parenteralia herstellen und keine Krankenhausversorgung machen, wurden bis Ende 2015 von der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt kontrolliert. Um die Zuständigkeiten zu vereinheitlichen, ging diese Tätigkeit zum Jahresbeginn an das Landesverwaltungsamt über.