Sonderkonditionen zum OTC-Switch

Quimbo wechselt in die Sichtwahl – Bevorratung ab Mai Patrick Hollstein, 29.04.2022 14:38 Uhr

Zum OTC-Switch von Quimbo gibt es Sonderkonditionen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Nachdem der Wirkstoff Levodopropizin aus der Verschreibungspflicht entlassen wurde, drückt der Hersteller Infectopharm aufs Gaspedal. Ab Sommer soll Quimbo als Tropfen und Sirup als OTC-Präparat von der Tochterfirma Pädia verfügbar sein – rechtzeitig vor Beginn der nächsten Erkältungswelle. Ab Mai soll die Bevorratung starten.

Derzeit würden noch die letzten Stellschrauben vor dem Switch justiert, so Geschäftsführer Dr. Markus Rudolph. Insbesondere um die Liefersicherheit zum Umstelldatum zu gewährleisten, erhielten Apotheken bereits im Mai die Möglichkeit, Quimbo zu Sonderkonditionen vorzubestellen. So wolle man die Liefersituation angesichts der erwarteten regen Nachfrage und Bevorratung bestmöglich absichern. Ausgeliefert wird ab August.

Tropfen und Sirup sind zur Behandlung des unproduktiven Hustens (Reizhusten) zugelassen. Quimbo ist der einzige Hustenstiller in Deutschland mit Levodropropizin und aktuell noch rezeptpflichtig. Von anderen chemischen Hustenstillern im OTC-Bereich unterscheide sich Levodropropizin durch seine periphere Wirkung und damit ein deutlich besseres Sicherheitsprofil sowie einer schnell eintretenden Wirkung, so der Hersteller. Nebenwirkungen des seit 1993 zugelassenen Arzneimittels seien sehr selten.

Schon ab zwei Jahren

Als gut verträglicher Hustenstiller ist Quimbo bereits ab zwei Jahren zugelassen und eignet sich laut Hersteller besonders für Kinder: Levodropropizin wirke peripher auf den Tracheobronchialbaum und nicht auf das sensible zentrale Nervensystem eines Heranwachsenden. Damit würden die typischen Nebenwirkungen zentral wirksamer Antitussiva wie Atemdepression oder Suchtgefährdung vermieden. Die hustenstillende Wirkung sei anderen Antitussiva wie Dextromethorpan oder Dihydrocodein überlegen: Levodropropizin reduziere die Hustenfrequenz ab dem ersten Tag.

Die Anwendung innerhalb der Selbstmedikation soll auf sieben Tage beschränkt werden. Kindern ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr kann der Sirup empfohlen werden. Dabei richtet sich die nach dem Gewicht und staffelt sich bis zu einem Körpergewicht von 42 Kilogramm. Danach kann ich Erwachsenendosis gegeben werden.

Levodropropizin ist das (S)-Enantiomer von Dropropizin. In der aktuellen Leitlinie zur Therapie des akuten Hustens ist für beide Wirkstoffe keine Evidenz hinterlegt. Als einzige wichtige unerwünschte Arzneimittelwirkung wird Müdigkeit aufgeführt. Bedeutende Wechselwirkungen gibt es keine.