Nacht- und Notdienstfonds

pDL: 475 Millionen Euro warten auf Abruf 30.07.2025 10:29 Uhr

Berlin - 

Die Rücklagen für pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) wachsen weiter. Im ersten Quartal vereinnahmte der Nacht- und Notdienstfonds (NNF) erneut rund 40 Millionen Euro, von denen nur ein Bruchteil abgerufen wurde.

Knapp 201 Millionen Rx-Packungen wurden im ersten Quartal abgesetzt; jeweils 20 Cent wurden für die pDL eingezahlt. Damit ergeben sich Einnahmen in Höhe von knapp 40,2 Millionen Euro. Bereits vorhanden waren Rücklagen in Höhe von knapp 445 Millionen Euro, sodass 485 Millionen Euro zur Ausschüttung zur Verfügung standen. Verwaltungskosten wurden angesichts der hohen Zinsen abermals nur im symbolischen Umfang von 1000 Euro angesetzt.

Abgerufen wurden 9,9 Millionen Euro, also ziemlich genau ein Viertel der neu hinzugekommenen Mittel. Das ist allerdings ein neuer Rekord, im vierten Quartal 2024 waren es noch 21 Prozent und im Jahr davor sogar weniger als 10 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Auszahlungsbetrag erneut nahezu verdoppelt; auch im Vergleich zum vierten Quartal 2024 liegt der Zuwachs bei rund 1,6 Millionen Euro beziehungsweise 19 Prozent.

Somit sind nunmehr 444,8 Millionen Euro im Topf – 100 Millionen Euro mehr als Ende des ersten Quartals 2024.

Die Kassen fordern seit einiger Zeit die Rückzahlung, seitens der Apothekerinnen und Apotheker wurden wiederholt Forderungen nach einer Ausschüttung laut, zum Beispiel im Rahmen eines Sofortprogramms. Darauf könnte es tatsächlich hinauslaufen; zumindest will die neue Koalition aus Union und SPD die künftigen Einnahmen zu einem großen Teil umwidmen: 75 Millionen Euro sollen pro Jahr zur Stärkung von Landapotheken genutzt werden, 25 Millionen Euro für die Einbindung der Apotheken in die Prävention. Auch dann würden die laufenden Einnahmen voraussichtlich deutlich über den aufgerufenen Beträgen liegen.