Bestellung noch zurückhaltend

Neue Impfstoffe: Praxen wollen Comirnaty Carolin Ciulli, 06.09.2022 12:18 Uhr

Apothekerin Miriam Oster bestellte für sich und die Arztpraxen erstmals die angepassten neuen Impfstoffe. Foto: Columbus Apotheke
Berlin - 

Die erste Bestellung mit den neuen Covid-19-Impfstoffen ist raus: Die Columbus Apotheke in Oberursel orderte beim Großhandel heute die ersten Dosen für ihre Arztpraxen – die Mediziner:innen setzen dabei durchweg auf die an Omikron angepassten Vakzine, halten sich jedoch mit Riesenaufträgen zurück. Auch die Inhaberin Miriam Oster selbst schwenkt auf die neuen Impfstoffe um.

Die Covid-19-Impfstoffe mussten bis heute Mittag beim Großhandel bestellt werden. Das Interesse an den neuen variantenspezifischen Produkten ist groß. Erstmals stehen die an die BA.1-Variante angepassten Impfstoffe von Biontech und Moderna zur Verfügung. In der Columbus Apotheke sind die Favoriten der Ärzt:innen vor Ort ganz deutlich zu erkennen: Drei Praxen bestellten insgesamt 38 Vials Comirnaty Original/Omikron BA.1, nur eine Praxis orderte zusätzlich zehn Vials Spikevax Bivalent Original/Omikron BA.1.

Nachfragen aus den Praxen

Insgesamt beliefert die Apotheke fünf Praxen, zwei davon seien noch im Urlaub. Drei hätten ihre Bestellungen abgegeben. „Die Ärzte haben im normalen Umfang bestellt und wollen denke ich erst einmal schauen, wie die Patienten reagieren, ob es einen Boom gibt“, sagt Oster. Vor der Bestellung habe es mehrere Nachfragen seitens der Praxen gegeben. „Viele haben sich an uns gewendet.“

Bei den Rückfragen sei es unter anderem um die Haltbarkeit der neuen Varianten oder Fragen nach Konzentraten oder Fertiglösungen gegangen. „Ich bin glücklich damit, dass uns die Ärzte als Instanz wahrnehmen. Wir wollen den Ärzten als Apotheke genau diesen Service anbieten.“ Biontech habe sich in den Praxen durchgesetzt. „Da ist das Vertrauen der Patienten groß.“ Valneva sei von keiner Praxis bestellt worden.

Dass vielleicht schon am Freitag die erste Lieferung in der Apotheke ankommt, spiele für die Praxen keine große Rolle. „Wir bekommen die Impfstoffe immer mittags, da sind die meisten schon geschlossen und sie erhalten es dann am Montag.“

Apotheke als niederschwelliger Impf-Ort akzeptiert

Auch die Apotheke impft seit mehreren Monaten jeden Samstag. Die Nachfrage sei konstant. Im Schnitt würden zwischen fünf und 15 Patient:innen immunisiert. Sie erhielten Booster-Impfungen. „Die Impfung am Samstag ist zur festen Institution geworden. Die Kunden fragen selbst nach den Terminen. Das Impfen in der Apotheke hat sich als Selbstverständlichkeit durchgesetzt und wird als normale Tätigkeit der Apotheke wahrgenommen.“

Sie selbst habe ihren Impf-Patient:innen geraten, den anstehenden Samstagstermin mit den bereits vorhandenen Impfstoffen, wenn möglich, auszusetzen. „Wir haben alle angerufen und gesagt, dass angepasste Impfstoffe kommen und wir uns melden, sobald wir diese haben.“ Die Apotheke selbst bestellte 24 Dosen Comirnaty Original/Omikron BA.1 und 18 Dosen Spikevax Bivalent Original/Omikron BA.1 für Booster-Impfungen. „Wir wollen zunächst schauen, ob es einen neuen Ansturm geben wird und bestellen dann wieder.“