Weniger Besucher seit Anfang August

Nach schwachem Sommer: Kundenfrequenz unter Vorjahr Patrick Hollstein, 19.10.2022 13:20 Uhr

Berlin - 

Im ersten Halbjahr sah es gut aus in den Apotheken – mit zweistelligen Zuwächsen sowohl bei der Kundenfrequenz als auch bei den OTC- und Rx-Abverkäufen. Doch seit Juni ist die Nachfrage gesunken, wie Zahlen von Insight Health zeigen. Im Jahresverlauf ist somit die Anzahl der Besucher mittlerweile unter Vorjahr gefallen. Keine gute Ausgangsposition für eine rezessionsbedingt womöglich weiter sinkende Nachfrage.

Kundenfrequenz

Nach einem starken Jahresauftakt liegt die Kundenfrequenz – gemessen an der Anzahl an OTC-Bons für apothekenpflichtige Produkte – seit Anfang Juni unter Vorjahr. Einzige Ausnahme war nach KW 28 zuletzt die KW 39 mit einer Bonanzahl auf Vorjahresniveau – in diese Woche war im Vorjahr der 3. Oktober gefallen. In diesem Jahr folgte der Feiertag erst in KW 40, die entsprechend mit einem Minus von 15 Prozent erneut deutlich unter Vorjahr lag.

Im gesamten Jahresverlauf steht damit laut Insight Health gegenüber dem Vorjahr mittlerweile ein Minus von 2,6 Prozent. Im Vergleich zu 2019 fehlen sogar 18,7 Prozent.

OTC-Geschäft

Im Vergleich zum Vorjahr konnten 14,3 Prozent mehr Packungen abgegeben werden, nach Umsatz liegt das Plus bei 11,5 Prozent. Nach dem Einbruch ab KW 31 ist die Dynamik wieder gestiegen. Im Vergleich zu 2019 liegen aber sowohl der Absatz mit minus 5,6 Prozent als auch der Umsatz mit minus 2,4 Prozent niedriger.

Rx-Geschäft

Relativ gleichbleibend entwickelt sich seit Anfang Juni der Rx-Bereich. Hier liegt der Umsatz von Ausnahmen abgesehen im mittleren einstelligen Bereich über Vorjahr, in KW 39 und KW 40 spiegelt sich die Verschiebung des Feiertags wider. Im bisherigen Jahresverlauf legte der Umsatz um 7,3 Prozent, der Absatz legte immerhin um 3,4 Prozent leicht zu. Dabei gibt es einen Sondereffekt: Seit September 2020 werden die hochpreisigen Hämophilie-Präparate wieder über die Apotheken vertrieben. Im Vergleich zu 2019 legt der Absatz um 2,3 Prozent zu, der Umsatz um 18,2 Prozent.