Apothekenzahlen

Jeden zweiten Tag schließt eine Apotheke APOTHEKE ADHOC, 12.03.2012 14:53 Uhr

Berlin - 

Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Apotheken in Deutschland um 201 Betriebsstätten – das entspricht einem Rückgang um 0,94 Prozent. Gab es zum Jahresende 2010 noch 21.441 Apotheken, waren es Ende Dezember 21.240. Rein rechnerisch ergibt dies knapp vier Schließungen pro Woche; alle zwei Tage machte eine Offizin dicht. Seit drei Jahren sinkt die Apothekendichte – mit zunehmender Geschwindigkeit.

 

Besonders betroffen von dem Rückgang ist Bremen: Elf Apotheken schlossen 2011 ihre Türen; da es keine Neueröffnungen gab, sank die Apothekenzahl um 6,3 Prozent. Auch andere Stadtstaaten sind betroffen: In Hamburg standen 18 Schließungen 5 Neueröffnungen gegenüber; damit gab es 2,4 Prozent weniger Apotheken. In Berlin schlossen netto zwölf Apotheken, das entspricht einem Rückgang von 1,4 Prozent.

Auch Hessen (1,5 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (1,0 Prozent), Rheinland-Pfalz (1,5 Prozent), das Saarland (1,2 Prozent) und Schleswig-Holstein (1,1 Prozent) verloren überdurchschnittlich viele Apotheken. Die meisten Apotheken verlor Bayern: Ende 2011 gab es 44 Apotheken weniger, im Freistaat ist das ein Rückgang von 1,3 Prozent.

Vergleichsweise wenig Apotheken schlossen in Niedersachsen (0,9 Prozent), Westfalen-Lippe (0,8 Prozent), Baden-Württemberg und Nordrhein (je 0,6 Prozent), Thüringen (0,3 Prozent) und Brandenburg (0,2 Prozent). In Sachsen und Sachsen-Anhalt gab es sogar je zwei Apotheken mehr, das entspricht einem Zuwachs von 0,2 beziehungsweise 0,3 Prozent.

Die Zahlen beruhen auf Angaben der Landesapothekerkammern. Die detaillierten Zahlen wird die ABDA im April vorlegen. Zum ersten mal seit der Einführung des beschränkten Mehrbesitzes war die Apothekenzahl 2009 gesunken. Damals hatten unter dem Strich 54 Apotheken aufgegeben; zuvor waren Aufgaben durch Umwandlungen in Filialapotheken kompensiert worden. 2010 standen 263 Neueröffnungen 370 Schließungen gegenüber, so dass die Gesamtzahl um 107 zurückging.