Zweites Staatsexamen

Gute Noten für Pharmaziestudenten Yvette Meißner, 05.11.2010 09:14 Uhr

Berlin - 

Wer Pharmazie studiert, entscheidet sich dafür, viel Zeit mit Vorlesungen, Praktika und Lernen zu verbringen. Ein typisches Studentenleben sieht anders aus. Doch der enge Zeitplan scheint sich auszuzahlen: Nicht nur die Quote der Studienabbrecher liegt mit 20 bis 25 Prozent im Verhältnis zu anderen naturwissenschaftlichen Fächern verhältnismäßig niedrig. Auch die Durchfallquote bei den Abschlussprüfungen ist gering.

So haben laut Statistischem Bundesamt nur zehn der 1630 Studenten, die 2009 zum 2. Staatsexamen antraten, die Prüfung nicht bestanden. Dass 37 Prozent bereits nach der achtsemestrigen Regelstudienzeit und 26 Prozent nach neun Semestern die fünf mündlichen Prüfungen auf sich genommen haben, liegt sicherlich auch am strukturierten Aufbau des Studiums. Dementsprechend waren die Absolventen mit einem durchschnittlichen Alter von 26 Jahren recht jung. Die Frauenquote lag bei 77 Prozent.

Zu den Prüfungsfächern zählen Chemie, Biologie, Technologie und Pharmakologie sowie seit 2005 auch Klinische Pharmazie. Im Vorjahr haben 16 Prozent der Prüflinge die Note „sehr gut“ erhalten, 43 Prozent „gut“ und 35 Prozent „befriedigend“. Das Ergebnis fließt zu drei Siebtel in die Endnote mit ein; erstes und drittes Staatsexamen machen jeweils zwei Siebtel aus.


Gute Noten haben auch die Doktoranden erhalten: Knapp drei von vier der insgesamt 309 Absolventen haben die Promotion in Pharmazie mit „sehr gut“ (magna cum laude) beendet, 40 haben sogar eine Auszeichnung (summa cum laude) erhalten. Im Schnitt waren die Promotionsstudenten 31 Jahre. Gibt es während des Studiums noch überwiegend weibliche Studenten, verschiebt sich der Anteil bei der Promotion: Knapp die Hälfte der Doktoranden, die im vergangenen Jahr ihre Prüfung abgelegt haben, war männlich.

Mit einem zusätzlichen Diplom, das beispielsweise von den Instituten in Greifswald, Halle, Jena oder Saarbrücken angeboten wird, haben im Vorjahr 120 Studenten abgeschlossen. In der Regel werden die Forschungsarbeiten innerhalb des Praktischen Jahres abgeleistet.

Bachelor- beziehungsweise Mastertitel in Pharmazie sind noch nicht weit verbreitet: 68 Hochschüler ihr Pharmaziestudium mit dem Bachelortitel abgeschlossen, mehr als drei Viertel davon nach den vorgesehenen sechs Semestern. Die Absolventen waren - im Vergleich zu den Hochschülern, die nach Approbationsordnung studieren - mit 23 Jahren entsprechend jünger. Auch die Bachelorstudenten konnten in ihren Abschlussprüfungen gute Noten holen: 15 Prozent erhielten „sehr gut“ und 70 Prozent „gut“.

Zugang zu einem Masterstudium bekommt nur, wer zuvor einen Bachelor oder - im Fall Pharmazie - ein Staatsexamen in der Tasche hat. Die aufbauenden Studiengänge dauern in der Regel zwei Jahre und münden in einer wissenschaftlichen Arbeit. 23 Studenten mit einem durchschnittlichen Alter von 25 Jahren haben 2009 mit einem pharmazeutischen Master abgeschlossen.