Metoprolol-Rezepte

Becker: Groteske AOK-Rabattverträge Alexander Müller, 19.08.2011 13:25 Uhr

Berlin - 

Der Deutsche Apothekerverband (DAV) sieht die AOK bei den aktuellen Problemen um die Rabattverträge mit in der Verantwortung: Schließlich seien seit Inkrafttreten der jüngsten Rabattrunde immer noch einige Hersteller nicht lieferfähig. „Das heißt faktisch: Die Apotheke ist verpflichtet, ein Medikament abzugeben, das nicht existiert“, so der DAV.

Die AOK hatte am Vormittag mitgeteilt, dass sie die Staatsanwaltschaft einschalten wird, weil im Juni offenbar massenhaft Rezepte falsch bedruckt worden waren. „Wenn fehlerhaft dokumentiert wird, muss das korrigiert und klargestellt werden“, sagte der DAV-Vorsitzender Fritz Becker. Diese Fälle müssten mit den Krankenkassen geklärt werden. „Es ist und bleibt dennoch grotesk, wenn die AOK Verträge mit Herstellern abschließt, die nicht eine einzige Packung liefern können - und am Ende die Apotheken für die Folgen verantwortlich gemacht werden“, so Becker.

Der DAV kritisiert, dass die Leistung der Apotheker nicht anerkannt werde. Trotz bestehender Lieferengpässe hätten die Apotheken zigtausende AOK-Patienten versorgt, in dem sie wirkstoffgleiche Arzneimittel abgegeben hätten. Hierzu hätten AOK und DAV eigens eine Friedenspflicht vereinbart.