Am Anfang des Projektes steht die Patienten-Akquise: Die Apotheker sollen Kunden, die mehrere Medikamente gleichzeitig nehmen, ansprechen und ihnen „Athina“ vorstellen. Nach der Einwilligung soll der Patient seine Arzneimittel in die Offizin bringen – auch Präparate, die nicht in der Apotheke gekauft wurden.

Es folgt der sogenannte „Brown-Bag-Check“: Mithilfe eines Dokumentationsbogens der Kammer wertet der Pharmazeut die Medikation aus. Ziel ist es, Doppelverordnungen, Dosierungsfehler, Interaktionen, Neben- oder Wechselwirkungen sowie Probleme mit der Compliance ausfindig zu machen. In einem Abschlussgespräch sollen dem Patienten entsprechende Ratschläge gegeben werden.

Bei Auswertungsproblemen können die Apotheker Tutoren konsultieren: Die sechs Spezialisten haben in den USA allesamt eine Weiterbildung zur Arzneimittelberatung gemacht. Sie sollen anhand der Medikationspläne Lösungsvorschläge machen.

Die Tutoren bekommen von der Kammer ein Honorar und sind auch an der Auswertung des Projektes beteiligt: Sie erhalten die Dokumentationsbögen der Apotheker und erstellen eine Gesamtauswertung. Diese soll zeigen, dass die Arzneimitteltherapiesicherheit der Patienten verbessert werden konnte.

Die Apotheker erhalten für ihre Beteiligung kein Geld. Allerdings können sie an zwei Schulungen teilnehmen, in denen sie in den Bereichen Interaktionen, Medikationsplan, Patientenkommunikation sowie Brown-Bag-Analyse fortgebildet werden. Im Februar sollen die ersten Beratungen stattfinden, sechs Monate später soll die Gesamtauswertung beginnen.

In Sachen Arzneimittelberatung ist die Region Nordrhein ohnehin sehr aktiv: Erst kürzlich hatte Verbandschef Thomas Preis bekannt gegeben, dass Apotheker in einem Pilotprojekt 55 Euro für Medikationschecks für Heimpatienten erhalten können.