Ältere Menschen gehören zu den wichtigsten Kunden der Apotheken. Ob sich Beratung und Service an den Bedürfnissen dieser Zielgruppe orientiert, untersucht die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) seit 2004. In den vergangenen fünf Jahren haben sich insgesamt 1400 Apotheken für den Test angemeldet - 990 von ihnen haben das Siegel „Seniorengerechte Apotheke“ bereits erhalten.

Die BAGSO hat das Siegel in Zusammenarbeit mit dem Marketing Verein Deutscher Apotheken (MVDA) entwickelt. Nicht überraschend ist daher, dass der überwiegende Teil der zertifizierten Apotheken der Kooperation Linda angehört. Insgesamt tragen laut Angaben des MVDA aktuell 900 der bundesweit 1.400 Linda-Apotheken das Siegel.

Die BAGSO bietet die Dienstleistung allerdings grundsätzlich jeder Apotheke an. „Es könnten schon etwas mehr sein“, kommentierte eine BAGSO-Sprecherin die aktuelle Zahl. Die Apotheken überlegen sich ihrer Einschätzung nach genau, ob das Siegel „marketingtechnisch“ für sie Sinn mache. Die Überprüfung kostet 600 Euro zuzüglich einer Logogebühr von 250 Euro, wenn die Apotheke nach erfolgreichem Bestehen das Logo verwenden will. Für Linda-Apotheken ist die Gebühr im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Wer sich anmeldet, muss zunächst selbst die Seniorenfreundlichkeit seiner Apotheke einschätzen. Anschließend überprüfen ehrenamtlich für die BAGSO tätige Senioren, ob die Angaben der Realität entsprechen. Nach drei Jahren wird die Apotheke erneut überprüft.

Die Bewertung erfolgt nach einem Punktesystem. Neben umfassender Beratung stehen zusätzliche Angebote wie Bluthochdruck-, Blutzucker- und Gewichtsmessung sowie Lieferservice auf der Checkliste der BAGSO. Die Tester achten zudem auf barrierefreie Räume und gut lesbare Preisschilder.