Erfolgreich mit Medizinalcannabis

Wie Medizinalcannabisblüten richtig einzunehmen sind 10.12.2025 09:00 Uhr

Medizinalcannabis kann unterschiedlich angewendet werden. In Frage kommen neben oraler, und oromukosaler Form, die inhalative Anwendung mittels Vaporisation. Während oral oder per Spray eingenommene Cannabisextrakte einen langsam ansteigenden und konstant verlaufenden Wirkeintritt zur Folge haben, wirken Medizinalcannabisblüten bei Inhalation mittels Vaporisator sehr schnell und ebenso sicher. Andere Zubereitungsformen von medizinischen Cannabisblüten weisen hingegen deutliche Nachteile auf.

Entscheidend für die Auswahl von Medizinalcannabisblüten ist die Bestimmung ihres Chemotyps. Dieser chemische Fingerabdruck beschreibt das Verhältnis der beiden Wirkstoffe THC und CBD zueinander sowie das Terpenprofil der Blüte. Während Terpene den individuellen Geschmack sowie den Geruch bedingen, werden je nach Symptomatik THC-dominante, CBD-Dominante oder balancierte Medizinalcannabisblüten verschrieben. THC-dominante Blüten eignen sich beispielsweise zur Schmerzlinderung, sie wirken angstlösend und appetitanregend. CBD-dominante Blüten sind entzündungshemmend und wirken krampflösend.

Wichtig ist hierbei, dass die Auswahl der medizinischen Cannabisblüten passend zur Symptomatik der Patienten erfolgt. So erhalten stärkere Schmerzpatienten THC-dominante Blüten. Besteht eine neurologische Indikation, ist CBD ratsam. Eine passende Medizinalcannabisblüte mit entsprechender Gewichtung ist somit das Ergebnis, das stets auf dem jeweiligen Erkrankungsbild beruht.

Allein die Vaporisation macht die Therapie verlässlich

Voraussetzung für eine gute Qualität der Medizinalcannabisblüten ist deren Lagerung im Dunkeln bei unter 25 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von circa 60 Prozent. Dann ist die inhalative Verabreichung der Cannabisblüten mittels Vaporisation sicher und die medizinische Anwendungsform der Wahl. Nur die Vaporisation ermöglicht den Balanceakt zwischen optimaler Freisetzung von Cannabinoiden und Terpenen ohne gleichzeitig Schadstoffe abzusondern.

Auf dem Markt gibt es derzeit zwei zertifizierte Vaporisatoren. Deren Vorteil liegt in der Temperatursteuerung, die eine optimierte und kontrollierte Anwendung erlaubt. Cannabinoide werden bei Temperaturen ab 150 Grad Celsius freigesetzt. Die Temperatur kann sukzessive auf 180 Grad und für dämpfende Effekte weiter auf 195 bzw. 210 Grad erhöht werden. Die Wirkverluste sind anders als beim Rauchen aufgrund des vorliegenden geschlossenen Systems gering, wodurch eine effektive Therapie begünstigt wird.

Wirkverluste bei alternativen Zubereitungsformen

Weitere Zubereitungs- und Anwendungsformen von Medizinalcannabisblüten existieren, weisen jedoch hinsichtlich Wirkung und Nebenwirkungen deutliche Nachteile auf. Diese Alternativen sind daher aufgrund hoher Wirkverluste und potenzieller Schadstoffrisiken aus medizinischer Sicht nicht zu empfehlen.

Beim Rauchen, Backen oder dem Teeaufguss wird der Vorgang der Decarboxylierung nur ineffizient umgesetzt. Beim Rauchen werden zwar hohe Temperaturen erzielt, die eine Decarboxylierung ermöglichen. Durch das nicht geschlossene System gehen viele Wirkstoffe jedoch verloren. Temperaturen von über 500 bis 600 Grad Celsius setzen zudem krebserregende Schadstoffe wie beispielsweise Acrylnitril oder Ammoniak frei.

Beim Backen verteilen sich die Wirkstoffe nur ungleich auf dem Gebäck, was eine zuverlässige Dosierung unmöglich macht. Die notwendigen Temperaturen zur Decarboxylierung der Cannabinoide werden beim Teeaufguss in der Regel nicht erreicht. Zwar handelt es sich hierbei streng genommen um eine medizinische Anwendung. Da die Dosierung aber nur ungenau erfolgt, ist eine verlässliche Therapie schwer möglich.