Ferienzeit

Apothekenschreck Sommerloch Cynthia Möthrath, 25.07.2017 09:07 Uhr

Berlin - 

Nach und nach haben in Deutschland fast überall die Ferien begonnen – die Urlaubszeit ist in vollem Gange. Nicht nur die Schüler haben frei, sondern auch viele Arztpraxen sind geschlossen. In den Apotheken beginnt nun das bekannte und gefürchtete Sommerloch. Vor allem kleinere Apotheken, zum Beispiel ohne Heimbelieferung, leiden während der Sommerzeit unter weniger Kundschaft. Eine PTA berichtet.

Doch wie kann man die Zeit – außer mit Staubwischen, Putzen und Geraderücken der Sichtwahl – trotzdem sinnvoll nutzen? Unser Team hat sich beratschlagt und eine To-do-Liste für die ruhigeren Tage entwickelt.

Für uns PTA, die sich um Rezeptur und Labor kümmern, steht das Aufräumen und Ordnen des Labors an erster Stelle. Denn: Hand aufs Herz – im Trubel des Alltags landet schon mal eine Flasche verschmiert im Regal oder ein Protokoll bleibt unabgeheftet. So kann man das Sommerloch perfekt dazu nutzen, Liegengebliebenes aufzuarbeiten und wieder 100-prozentige Ordnung zu schaffen.

Das gilt nicht nur fürs Labor. Auch das Warenlager kann auf Ladenhüter gecheckt werden. Und was kann man tun, um sie vielleicht dennoch zu verkaufen? Das Sortiment in Freiwahl und Kosmetik kann umstrukturiert oder aussortiert werden. Gibt es hier vielleicht auch Ladenhüter, die ein absoluter Fehlkauf waren?

Hier sind wir schon bei der nächsten sinnvollen Aufgabe: Aktionsplanung. Gerade wenn in der Offizin etwas weniger zu tun ist, kann man sich im Team gut über die Aktionsplanung für das nächste Halbjahr unterhalten. Wann können welche Kampagnen sinnvoll sein, zu welchem Zeitpunkt passen sie gut in den Termin- und Urlaubsplan der Apotheke? Auch während des Sommerlochs können spontane Aktionen helfen, Kunden anzulocken. An sehr heißen Tagen kann zum Beispiel ein kaltes Getränk oder ein erfrischendes Thermalspray angeboten werden, um der Kundschaft die heißen Temperaturen zu erleichtern.

Auch für das kaufmännische Personal gibt es einige Aufgaben, die in dieser Zeit abgearbeitet werden können. So können zum Beispiel die Inventur gemacht oder Verfalls- und Lagerlisten bearbeitet werden. Denn wir alle wissen: Ist wenig zu tun, kommt uns der Tag gleich doppelt so lang vor.

In unserer Apotheke unterstützen wir an ruhigeren Tagen in der Offizin auch das Team der Heimbelieferung, denn die Bewohner der Altenheime und die Patienten der Pflegedienste bleiben der Apotheke auch während des Sommerlochs erhalten. Am besten spricht man sich im Apothekenteam ab und überlegt, für welche Aufgaben im Alltag wenig Zeit bleibt. Jedes Team weiß individuell am besten, wo es hakt und welche Arbeiten gerne liegenbleiben. Eine schriftlich festgehaltene To-do-Liste kann helfen, die Aufgaben nicht aus den Augen zu verlieren.

Sind alle Aufgaben erledigt und ist das Sommerloch noch nicht zu Ende, können sich PTA, Apotheker und PKA auch einfach schon seelisch und moralisch auf die bevorstehende Erkältungszeit vorbereiten und die letzten ruhigeren, warmen Tage genießen ...