Notdienstpauschale

Schmitz: 120 Millionen Euro ohne Abzüge APOTHEKE ADHOC, 17.11.2012 10:01 Uhr

Nettobetrag: Aus Sicht von ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz bekommen die Apotheker 120 Millionen Euro ohne Abzüge. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Bei der Umsetzung der von der Regierung angekündigten Notdienstpauschale gibt es noch viele offene Fragen. Aus Sicht der Apotheker scheint ein Problem jedoch gelöst zu sein: „Der Gesamtbetrag von 120 Millionen Euro ist nach unserer Auffassung ein Nettobetrag“, sagte ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz auf den Wirtschaftstagen des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt. Aus der Politik habe man inzwischen die entsprechende Bestätigung bekommen.

Hinsichtlich der Verteilung der Pauschale gebe es wenig Neuigkeiten: In Abstimmung mit den Apothekern arbeite das Bundesgesundheitsministerium (BMG) weiterhin an einem Abrechnungsweg.

Offen sei beispielsweise die Frage, wie man auf die unterschiedlichen Notdienstsysteme eingehe. Schließlich gebe es in den Verbandsregionen Voll- und Teildienste. „Wir suchen ein System, das für Alle gerecht ist“, so Schmitz. Denkbar sei daher, dass man für die jeweiligen Teildienste auch unterschiedlich hohe Pauschalen zahle.

Mit Hinblick auf die Anpassung des Fixhonorars sagte Schmitz, dass die Apotheker noch drei Forderungen an die Politik hätten: Zunächst die regelmäßige Anpassung der Vergütung. Schmitz sprach sich dafür aus, eine jährliche Überprüfung gesetzlich festzuschreiben. Zudem kritisierte der ABDA-Hauptgeschaftsführer nochmals die Rechenmethodik, mit der das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) das Fixhonorar angepasst hat. Das Ministerium hatte die Kostensteigerungen der Apotheken mit dem Anstieg des Rohertrags verrechnet.

Das Fixhonorar an sich will Schmitz allerdings nicht in Frage stellen: „Wir wollen keine Rückkehr zu alten Zeiten, als die Apotheken nur vom Preis der abgegebenen Arzneimittel abhängig waren.“ Eine Bezahlung, die ausschließlich auf dem Arzneimittelpreis beruht, schafft aus Schmitz' Sicht zudem Fehlanreize: „In der Vergangenheit hat das zu Verdächtigungen und politischen Eingriffen geführt.“

Das jetzige System des Fixhonorars und der 3-Prozent-Marge stärke zudem die unabhängige Beratung, schließlich sei die Leistung des Apothekers nicht mehr nur vom Preis abhängig.