Staatsanwaltschaft

Ungeklärte Todesfälle in Seniorenheim dpa, 29.11.2016 18:01 Uhr

Fünf ungeklärte Todesfälle: Mindestens ein Bewohner sei gestürzt, ärztliche Hilfe verweigert worden. Gegen die Geschäftsführerin und den Pflegedienstleiter wird ermittelt. Foto: APOTHEKE ADHOC
Bamberg/Untermerzbach - 

Die Staatsanwaltschaft prüft insgesamt fünf ungeklärte Todesfälle in der unterfränkischen „Seniorenresidenz Schloss Gleusdorf“. Das bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Bamberg, Otto Heyder. Mehrere Medien hatten zuvor über verschiedene Todesfälle berichtet. Heyder stellte klar, dass sich die Haftbefehle gegen die Geschäftsführerin und den Pflegedienstleiter des Heims lediglich auf einen Todesfall stützten.

Dabei soll ein Bewohner gestürzt und ihm ärztliche Hilfe verweigert worden sein. Dadurch soll er gestorben sein. Die beiden leitenden Mitarbeiter des Heims in Untermerzbach (Landkreis Haßberge) waren am vergangenen Donnerstag wegen Totschlagsverdachts verhaftet worden.

Details zu den Fällen wollte Heyder nicht nennen. „Wir befinden uns noch in einem sehr frühen Stadium der Ermittlungen“, sagte er. Zudem betonte der Oberstaatsanwalt, dass sich auch Mitarbeiter der Einrichtung, die von den Vorfällen gewusst, sie aber nicht gemeldet hätten, strafbar gemacht haben könnten. „Da sind wir im Bereich der unterlassenen Hilfeleistung.“