Infektionskrankheiten

Zika: Nicht immer Schädelfehlbildung dpa, 30.06.2016 10:49 Uhr

Mikrozephalie-Screening reicht nicht: Eine Zika-Erkrankung ist bei Kleinkindern nicht immer an einem zu kleinen Kopf zu erkennen, so brasilianische Forscher. Foto: Q-Pictures/pixelio.de
Rio de Janeiro - 

Das mysteriöse Zika-Virus lässt sich bei Neugeborenen nicht allein durch Schädelfehlbildungen erkennen. Das ist das Ergebnis einer Auswertung von brasilianischen Wissenschaftlern, die im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht worden ist.

Sie beruht auf der Analyse der erfassten Mikrozephalie-Fälle in Brasilien. In vielen Fällen hatten die betroffenen Babys den Forschern zufolge einen Kopfumfang, der normalen Werten entsprach. Als Mikrozephalie gilt ein Kopfumfang von 32 und weniger Zentimetern. „Daher ist die Fokussierung auf ein Mikrozephalie-Screening nicht ausreichend“, betonte Hauptautor Cesar Victora von der Universität Federal de Pelotas in Brasilien.

Babys, die sich im Mutterleib mit Zika angesteckt haben, können mit einem viel zu kleinen Schädel auf die Welt kommen. Geistige Behinderungen sind oft die Folge. Zika ist schon in 61 Ländern aufgetaucht, Brasilien ist von dem Ausbruch am stärksten betroffen. Das Virus wird vor allem von bestimmten Stechmücken übertragen.