USA

Novartis droht Milliardenstrafe dpa, 01.07.2015 14:19 Uhr

Bestechung von Apothekern? Novartis soll sich illegaler Methoden bedient haben, um sein Geschäft auf dem US-Markt anzukurbeln. Foto: APOTHEKE ADHOC
New York - 

Bestechung von Apotheken, so lautet der Vorwurf, den das US-Justizministerium gegen Novartis erhebt. Die Behörde hat jetzt Klage eingereicht. Dem Schweizer Pharmakonzern droht eine Milliardenstrafe.

Wegen illegaler Vertriebspraktiken will das Justizministerium Novartis zur Rechenschaft ziehen. Deshalb hat die Behörde bei einem New Yorker Gericht Klage eingereicht. Bis zu 3,35 Milliarden US-Dollar an Schadenersatz und Bußgeldern könnten auf das Unternehmen zukommen, wie aus der Klageschrift hervorgeht.

Novartis soll Apotheken über Jahre sogenannte Kickbacks gezahlt haben, um den eigenen Absatz anzukurbeln und die Konkurrenz auszubremsen, so der Verwurf. Der Prozess basiert auf Aussagen eines Ex-Mitarbeiters des Unternehmens, der bereits 2011 geklagt hatte.

Den Verdacht, dass Novartis mit unzulässigen Geschäften in den USA in Verbindung steht, gibt es schon länger. Wie die New York Times bereits im April 2013 berichtete, sollen 20 Apotheker gegen zusätzliche Rabatte bei Ärzten für den Einsatz des Immunsuppressivums Myfortic (Mycophenolsäure) geworben haben. Insbesondere im Wettbewerb mit CellCept (Mycophenolatmofetil, Roche) hätten sie dem Pharmakonzern Vorteile verschafft. Später sollen sie so auch die Umstellung auf Generika verhindert haben.