Magen-Darm-Beschwerden

Lebensmittelvergiftung: Salmonellen & Co. APOTHEKE ADHOC, 08.07.2019 15:12 Uhr

Eine Salmonellose wird meist durch rohe oder nicht ausreichend erhitzte Lebensmittel übertragen: Eier und Geflügel sind häufige Infektionsquellen. Foto: Science Photo Library / Kon, Kateryna
Berlin - 

Die Symptome einer Lebensmittelvergiftung ähneln denen einer klassischen Magen-Darm-Grippe. Ausgelöst werden sie durch verschiedene Krankheitserreger, die durch Lebensmittel übertragen werden. Meist dauern die Beschwerden nicht lange an, in schweren Fällen kann es jedoch zu Komplikationen kommen.

Der Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln kann heftige Symptome auslösen: Bereits einige Stunden nach der Aufnahme kommt es zu Magenkrämpfen mit Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Je nach Erreger kann die Dauer bis zum Eintreten der ersten Symptome länger dauern und es können starke Kopfschmerzen, Fieber oder Schüttelfrost hinzukommen.

Da es sich bei einer Lebensmittelvergiftung nicht um eine Infektion handelt, ist sie nicht ansteckend. Die Toxine werden entweder bereits in der Nahrung gebildet und über das Essen in den Magen-Darm-Trakt aufgenommen – oder sie entstehen, nachdem die produzierenden Keime in den Körper aufgenommen wurden. Klassische Auslöser für Lebensmittelvergiftungen sind Salmonellen, Listerien, Staphylokokken, Escherichia coli oder Clostridium botulinum.

Eine Salmonellose wird meist durch rohe oder nicht ausreichend erhitzte Lebensmittel übertragen: Eier und Geflügel sind häufige Infektionsquellen. Listerien hingegen vermehren sich vor allem in Rohmilchprodukten wie Feta oder Brie. Eine Listeriose kann zu starken Muskelschmerzen führen und im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung nach sich ziehen.

Eine Infektion mit Clostridium botulinum ist zwar selten, aber gefährlich: Sie entsteht meist durch den Verzehr von Konserven, daher wird sie häufig auch Fleisch- oder Wurstvergiftung genannt. Ebenso können selbst eingelegtes Gemüse und Obst mögliche Auslöser für eine Lebensmittelvergiftung durch Clostridien sein. Die Symptome sind besonders gefährlich, da das Nervensystem befallen wird: Es kann unter anderem zu Lähmungserscheinungen, Muskelschwäche, sowie Seh- und Schluckstörungen kommen. Lebensmittelvergiftungen müssen jedoch nicht zwingend durch Bakterien ausgelöst werden. Auch giftige Pilze, Pflanzen, Metalle oder tierische Gifte können die Beschwerden verursachen.

Bei leichten Symptomen reicht es in der Regel aus, viel zu trinken und auf Schonkost umzusteigen. Die Zufuhr von Elektrolyten kann bei massivem Erbrechen mit Durchfall ebenfalls sinnvoll sein. Ein extremer Flüssigkeitsverlust kann das Blut eindicken und das Risiko für einen Kreislaufzusammenbruch steigern. Besonders gefährdet sind Kinder sowie alte und kranke Menschen. Ansonsten werden die Beschwerden symptomatisch behandelt. Bei schwereren Verläufen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Manchmal erfolgt die Behandlung dann stationär in einem Krankenhaus.

Um Lebensmittelvergiftungen vorzubeugen, sollten frische Produkte verarbeitet und verzehrt werden. Außerdem sollte auf die Hygiene in der Küche geachtet werden. Auf rohe Lebensmittel und Trinkwasser aus der Leitung muss im Zweifelsfall lieber verzichtet werden. Vor allem in warmen Regionen herrschen Temperaturen, bei denen sich Bakterien besonders gut vermehren. Zudem gelten in den betroffenen Ländern oftmals andere Hygienestandards als hierzulande.