Einfluss auf Kinderwunsch & Schwangerschaft

Homocystein: Das sollte man über die Aminosäure wissen Cynthia Möthrath, 12.03.2022 08:53 Uhr

Der Homocystein-Blutspiegel kann Einfluss auf Fruchtbarkeit und Kinderwunsch nehmen. Foto: Vadym_Hunko/shutterstock.com
Berlin - 

Damit der Kinderwunsch in Erfüllung geht, müssen einige gesundheitliche Voraussetzungen erfüllt sein. Eine wichtige Rolle spielt auch die Aminosäure Homocystein: Zu hohe Homocystein-Blutspiegel können sich negativ auf Fruchtbarkeit und Schwangerschaft auswirken – es gilt daher rechtzeitig mit der Einnahme von B-Vitaminen vorzubeugen. Einen Überblick als Download gibt es hier.

Die Aminosäure Homocystein kommt in jedem menschlichen Organismus vor – sie ist daher zunächst einmal nicht „schlecht“. Es handelt sich dabei um einen Eiweißbaustein, welcher als Zwischenprodukt bei Stoffwechselvorgängen gebildet wird. Homocystein entsteht während des sogenannten „Methylierungszyklus“ beim Abbau von Methionin. Diese Reaktionen sind lebenswichtig für verschiedenste Prozesse im Körper. Sie laufen tausendfach pro Sekunde in jeder Körperzelle ab und sorgen so für eine normale Zellfunktion.

Um Homocystein abzubauen, verfügt der Körper über zwei Mechanismen:

  • Rückbau zu Methionin durch eine Folsäure- und Vitamin B12-abhänige Reaktion
  • Umbau zu L-Cystein unter Beteiligung von Vitamin B6

Was bewirken zu hohe Homocystein-Blutspiegel?

In höheren Konzentrationen wird der Aminosäure eine gesundheitsschädliche Wirkung zugeschrieben. Erhöhte Homocystein-Spiegel im Blut können negative Auswirkungen auf verschiedenste Bereiche des Körpers haben – unter anderem auf Gedächtnis, Gefäße und Knochensubstanz. Daraus resultiert ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Depressionen, Alzheimer oder Glaukom.

Aber auch auf die Fruchtbarkeit und mögliche Schwangerschaften kann die Aminosäure Einfluss nehmen: Bei zu hohen Werten kommt es häufiger zu Fehl- und Frühgeburten, Schwangerschaftsthrombosen oder einer Präeklampsie. Oftmals ist an den erhöhten Werten eine sogenannte „MTHFR-Mutation“ verantwortlich, welche zu einem verminderten Abbau von Homocystein führen kann. Aber auch falsche Ernährung, Rauchen oder zu niedrige Vitamin-B-Spiegel können die Homocystein-Konzentration im Blut beeinflussen.

Bei Kinderwunsch ist es somit wichtig, den Homocystein-Blutspiegel zu kontrollieren. Idealerweise sollte er unter 10 µmol pro Liter liegen.

Hier die Referenzwerte im Überblick:

  • normal: unter 10 µmol/L
  • erhöht: zwischen 10 und 30 µmol/L
  • stark erhöht: über 30 µmol/L

B-Vitamine können vorbeugen

Einer sogenannten Hyperhomocysteinämie kann jedoch vorgebeugt werden: Denn der Homocystein-Blutspiegel hängt eng mit der Folsäurekonzentration zusammen. Durch die Gabe des B-Vitamins kann ein zu hoher Wert gesenkt werden. Ist der Wert nicht erhöht, kann er durch die Zufuhr in Balance gehalten werden, sodass Komplikationen vermieden werden.

Die Einnahme von Schwangerschaftssupplementen, welche neben Folsäure (Vitamin B9) zum Beispiel auch die Vitamine B6 oder B12 enthalten, ist also in jedem Fall sinnvoll: Sie reduzieren die Gefahr von Schwangerschaftskomplikationen, Fehl- und Frühgeburten, sowie Missbildungen des Kindes. Gut geeignet sind beispielsweise die Folio-Produkte für die verschiedenen Phasen von Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit mit den Vitaminen B9 und B12. Nausema für das Wohlbefinden in der Schwangerschaft enthält die Vitamine B1, B6 und B12.