WKZ in der Sichtwahl: „Keinen Platz verschenken“ 17.12.2025 15:47 Uhr
Werbekostenzuschüsse (WKZ) sind eine kosteneffiziente Möglichkeit für Apothekenteams, Werbemaßnahmen gezielt einzusetzen und Akzente in Frei- und Sichtwahl zu setzen. Gleichzeitig profitieren Hersteller, indem sie ihre Markenpräsenz erhöhen. Insbesondere im OTC- und Kosmetikbereich gibt es viele Angebote – auch zum Jahreswechsel.
WKZ sind ein etabliertes Marketinginstrument, von dem Apotheken und Hersteller profitieren können. Apotheken nutzen die finanzielle Unterstützung zur Reduktion eigener Werbekosten und zur professionellen Gestaltung ihres Auftritts am Point of Sale. Hersteller sichern sich im Gegenzug eine sichtbare Markenpräsenz im direkten Kundenkontakt.
Eine standortbezogene Jahresplanung erleichtert die gezielte Anfrage und den sinnvollen Einsatz von WKZ. Sie ermöglicht eine sachliche Produktpräsentation im Beratungskontext und unterstützt die fachliche Positionierung der Apotheke. Hochwertige und regelkonforme Werbematerialien können zur Sichtbarkeit beitragen und die Kundenbindung stärken, insbesondere im Wettbewerb mit dem Versandhandel.
Wahllose WKZ verschenken Platz
„Ich finde es vor allem dann sinnvoll, wenn man hinter der Firma und ihren Produkten steht und die Präparate mit gutem Gewissen in der Beratung empfehlen kann“, berichtet PKA Angelika Jakobs aus der Adler-Apotheke Neuwerk in Mönchengladbach aus ihrem Erfahrungsschatz. Andernfalls komme bei Kundinnen und Kunden immer an, „ob man dahinter steht oder nicht.“
Einfach jede WKZ-Möglichkeit anzunehmen und in der Sichtwahl zu platzieren, davon hält sie nichts. „Dann geht sinnvoller Platz für Ware verloren, die am Ende vielleicht nicht empfohlen wird.“ Mangelnde Kommunikation im Team täte dann ihr Übriges: „Die Ware bleibt stehen und nimmt Produkten den Platz weg, die besser verkauft werden.“
WKZ: Nicht nur Flyer und Aufsteller
Der Einsatz von WKZ beschränkt sich nicht auf die klassische Schaufensterdekoration. Förderfähig sind unterschiedliche Maßnahmen innerhalb und außerhalb der Offizin, darunter:
- Schaufenstergestaltungen mit klar definiertem Zeitraum.
- Produktplatzierungen innerhalb der Apotheke, etwa Displays und Aufsteller im Handverkauf oder in der Freiwahl.
- digitale Werbeformate wie Instore-Monitore oder digitale Sichtwahl-Systeme.
- begleitende Werbematerialien wie Flyer, Produktinformationen oder Warenproben.
Alle Maßnahmen müssen den Vorgaben des Heilmittelwerbegesetzes (HWG) entsprechen. Die Gewährung eines WKZ ist ausschließlich im Zusammenhang mit zulässiger Produktwerbung möglich und erfordert eine nachweisbare Leistung der Apotheke, beispielsweise eine konkret vereinbarte Platzierung oder Laufzeit.
WKZ: Von Ostern über den CSD in die Erkältungszeit
Eine effektive Nutzung von WKZ setzt eine frühzeitige und strukturierte Planung voraus. Geeignete Themenfelder können sein:
- saisonale Anlässe wie Ostern oder Weihnachten
- gesundheitliche Schwerpunktthemen mit direktem Bezug zur pharmazeutischen Beratung, etwa Allergien, Sonnenschutz oder Erkältungserkrankungen
- lokal relevante Ereignisse mit nachvollziehbarem Bezug zum Apothekenstandort, wie ein Stadtfest oder Festtagsumzüge, in die die Apotheke integriert ist
Der wirtschaftliche Nutzen von WKZ hängt maßgeblich von den getroffenen Vereinbarungen ab. Zentrale Verhandlungspunkte sind:
- Höhe des finanziellen Zuschusses
- Dauer der Maßnahme
- Art und Ort der Produktplatzierung
- Umfang und Nachweis der geforderten Gegenleistung