Erkältungszeit: Nicht jeder Husten ist infektbedingt 24.09.2025 11:15 Uhr
Da ist sie wieder: Die Hochsaison für Erkältungen und hartnäckigen Husten. In diesen Zeiten müssen Apothekenteams besonders aufmerksam sein, denn: Nicht jeder Husten ist ein banales Infektzeichen. Im APOTHEKE ADHOC Webinar „Phytotherapie bei Husten: Beratungskompetenz stärken – mit Wissen aus Apotheke und Medizin“ am Mittwoch, den 1. Oktober, ab 20 Uhr erklären Professor Dr. Jost Langhorst und weitere Expert:innen, wie Apothekenteams Husten fachlich korrekt einordnen und Patient:innen gezielt unterstützen können.
Hustenverläufe bei Atemwegsinfektionen lassen sich in der Regel in drei Phasen unterteilen: Während in Phase 1 der akute Reizhusten als Reaktion auf die virale Schleimhautreizung auftritt und meist trocken ist, kennzeichnet sich Phase 2 durch produktiven Husten mit verstärktem Auswurf, der die Sekretmobilisierung unterstützt. In Phase 3 ist der hartnäckige Reizhusten das dominierende Symptom.
Diese abschließende Phase kann Wochen nach Abklingen der Infektion bestehen bleiben und entsteht durch eine anhaltende Überempfindlichkeit der Atemwegsrezeptoren. Sie ist besonders quälend, da der Husten häufig trocken bleibt, unregelmäßig auftritt und sich in seiner Intensität stark unterscheiden kann.
Professor Dr. Jost Langhorst, Chefarzt der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde am Klinikum am Bruderwald der Sozialstiftung Bamberg, zeigt in dem APOTHEKE ADHOC Webinar, dass nicht jeder Husten infektbedingt sein muss. Neben den klassischen Atemwegsinfekten können auch andere Erkrankungen als Auslöser infrage kommen.
Phytopräparate als Begleittherapie
Die dritte Phase stellt eine besondere Herausforderung für die Selbstmedikation dar. Denn Husten kann akut, subakut oder chronisch verlaufen. Die Grenze ist fließend, was eine differenzierte Abgrenzung zur Selbstmedikation so wichtig macht.
Insbesondere dann können phytotherapeutische Präparate zur Linderung des Reizhustens eingesetzt werden. Die Expert:innen betonen, dass Phytotherapie gezielt eingesetzt wird – nicht als Ersatz, sondern als Begleitung im Rahmen eines integrativen Therapieansatzes.
Die Präparate ermöglichen eine symptomatische Behandlung, ohne die Notwendigkeit einer systemischen Therapie bei unkomplizierten Verläufen zu überschreiten. Dabei orientiert sich die Anwendung an evidenzbasierten Leitlinien: Phytotherapeutika sind in der S3-Leitlinie als therapeutische Option für den akuten, infektbedingten Husten aufgeführt und können so die Selbstmedikation unterstützen.
Breites Ursachenspektrum und Beratung
Bei anhaltendem Husten über Wochen hinaus ist eine ärztliche Abklärung essenziell. Für die Beratung in der Apotheke bedeutet dies, dass Red Flags – etwa plötzlich auftretende oder schwerwiegende Begleitsymptome – frühzeitig erkannt werden müssen, um Patient:innen sicher und verantwortungsvoll an ärztliche Fachstellen weiterzuleiten.
Das Webinar am 1. Oktober um 20 Uhr zeigt Apothekenteams praxisnah, wie sie Husten beraten, Red Flags erkennen und pflanzliche Mittel sicher empfehlen. Nicht verpassen und jetzt kostenfrei anmelden und teilnehmen!