Infektionskrankheiten

Klöckner warnt vor antibiotikaresistenten Bakterien dpa, 28.10.2018 12:12 Uhr

Antibiotikaresistenzen kennen keine Grenzen: Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) ruft zu weiteren Maßnahmen für einen besseren Umgang mit Arzneimitteln auf. Foto: CDU
Berlin - 

Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hat dazu aufgerufen, im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen ungeachtet bisheriger Erfolge nicht nachzulassen. Klöckner sagte: „Die zunehmende Verbreitung von Resistenzen ist ein drängendes Problem sowohl für die Gesundheit der Menschen als auch die der Tiere.“ Sie fügte hinzu: „Antibiotikaresistente Bakterien machen weder an Ländergrenzen noch vor Stalltüren halt.“

Die Ministerin will an diesem Montag bei einer internationalen Konferenz zur Tiergesundheit auch die Deutsche Antibiotikaresistenzstrategie DART 2020 vorstellen. Nach der von Gesundheits-, Agrar- und Forschungsministerium entwickelten Strategie sollen Veterinär- und Humanmedizin eng zusammenarbeiten.

„Ich begrüße es deshalb außerordentlich, dass Marokko Gastgeber dieser Konferenz ist – ein koordiniertes internationales Vorgehen ist dringend notwendig, um der zunehmende Problematik der Verbreitung von Resistenzen wirksam begegnen und sicherzustellen zu können, dass insgesamt weniger Antibiotika eingesetzt werden.“

Antibiotika würden bei Tieren „inzwischen deutlich weniger eingesetzt. Die Resistenzraten sind in vielen Bereichen rückläufig“, argumentierte Klöckner. Bei Tieren werden diese gegen Bakterien wirkenden Mittel präventiv eingesetzt, um zum Beispiel das Wachstum zu beschleunigen. Die Rückstände dieser Mittel finden sich dann im Essen wieder. Auch in der Humanmedizin wird häufig ohne Not ein Antibiotikum verschrieben – etwa bei einer Erkältung, die keine bakterielle Erkrankung ist. In 90
Prozent der Fälle sind Viren Ursache einer Erkältung.